Wie viel man im Iran erleben kann, kann ich anhand eines einzigen Tages zeigen. Ich hatte beim Steingarten Ragh-e Sanghi bei Sirjan übernachtet, dort sind folgende Bilder entstanden:
Dort kann man gut über Nacht stehen, es gibt ein Cafe bzw kleines Restaurant.
Vom Steingarten aus wollte mich auf dem Weg nach Kerman machen. Das Navi schlug mir einen Weg über die Autobahn 88 zurück nach Sirjan und dann auf die Autobahn 86 nach Kerman vor.
Der Papier Karte nach gibt es eine Abkürzung von Balvard (liegt an der 88) nach Hosein Abad (an der 86), was einige Kilometer sparen würde – und ausserdem könnte man so die Grossstadt Sirjan meiden.
So bog ich in Balvard auf die vermeintliche Abkürzung ab, musste aber nach einiger Zeit feststellen, dass die Strasse direkt in die Berge führte. Um genauer zu sein: Richtung Chahar Gonbad Mine. Umdrehen oder weiter fahren ? Laut Navi gab es da eine Strasse und ich würde irgendwann irgendwo an der 86 nach Kerman raus kommen. Anstatt der langweiligen Autobahn bin ich daher durch die Berge gekurvt, erst auf Asphalt, dann auf Schotter und hab folgende Bilder mitgebracht:
Auf dem Weg in die Berge hält mich zunächst ein besorgter Autofahrer an: dort ist bald keine Strasse mehr, ich begebe mich in grosse Gefahr. Wir stehen zu zweit auf der Landstrasse, neben uns hält ein Polizeiauto. Der Polizist ist noch besorgter: dort ist bald kein Asphalt mehr und ich könnte mich verfahren, eine grosse Gefahr.
Mir gelingt es, den beiden klar zu machen, dass schlechte Wege für den DAF kein Problem darstellt, dass genug Wasser an board ist, voll getankt und dass ich mindestens eine Woche lang komfortabel autark bin. Ich zeige den beiden Videos von Wüstenwegen, die selbst ich problematisch fand. Der Polizist malt mir eine Karte, bei welcher Moschee ich links abbiegen muss, um später zur 86 zu kommen.
Ich hab an diesem einen Tag unheimlich viel erlebt: Begegnungen mit Bauern, Polizisten, Hirten, anderen Reisenden. Dazu Tiere entdeckt, interessante Bauwerke die entweder 1 Jahre alt waren oder 1000. Das interessante am Iran ist auch, dass man sich komplett frei bewegen kann.