Ein paar Tage beim aktiven Vulkan in Island, im Juni 2024. Meiner Reportage vom Vulkan ist diesmal ein enormer Aufwand voran gegangen, denn im Gegensatz zu 2022 war das Gebiet weiträumig abgesperrt und nur gut ausgerüsteten Journalisten / Internetbloggern zugänglich.
Um einen Backstage Pass für den Vulkan zu erhalten bedarf es unter anderem: Presseausweis, TETRA Funkgerät, SAR Funkgruppen Zugehörigkeit, Gas Sensor, Gas Maske und last not least einer gelben Weste. Und ca eine Woche lang Sachen beantragen und zwischen Behörden herumrennen.
Aber wenn man so Vulkan verrückt ist wie ich – nimmt man das (und noch viel mehr) gerne auf sich.
Nachdem das Bürokratische erledigt war (Bericht dazu) konnte es dann endlich los gehen mit ganz vielen, offiziell gemachten, spannenden Fotos vom Lava spuckenden Vulkan in Island.
Los geht’s ! Endlich wieder Lava Times hier im meinem Blog …
Bilder vom 07.06.2024. Inzwischen ist nur noch ein Vulkankegel übrig, der jedoch immer noch für einen steten Lava Ausfluss sorgt.
Bei meinen Bildern hat mir diesmal der Fotograf Andreas Werth geholfen – einen super lieben Dank dafür an dieser Stelle !
Ich hatte das Problem, dass meine Drohnen Bilder sowohl etwas unscharf als auch nicht richtig farbtreu waren. Die Lava hatte ich Schwarz in Erinnerung, auf den Bildern war sie eher Grau. Die Unschärfe lässt sich mit der enormen Hitze erklären, die zu korrigierende Farbabweichung eventuell mit dem hohen IR Anteil. Weiss ich aber nicht genau. Bei all dem war mir Andreas jedenfalls eine grosse Hilfe !
Wie so oft stecken wir an einem der unzähligen Checkpints fest. Wir beide hatten das Pech, am Checkpoint die Pressetour um ein paar Minuten zu verpassen. Das war noch nicht einmal unsere Schuld, denn der Ort wurde kurzfristig verlegt. Trotz Funkgerät, Gas Sensor und allem drum war das zusätzlich eine der Touren, die nur mit Begleitung vom SAR ging. Denn es ging direkt zur Lava.
Mit viel Diskutieren sind wir dann doch noch reingekommen. An dem Tag ist der Lava See übergelaufen. Das glühende Gestein hat zum dritten Mal die Strasse zwischen der Blauen Lagune und der 41 blockiert.
An dem Tag war eine Planierraupe im Einsatz – so hoch wie ein zweistöckiges Haus – um eine Piste nach Grindavik zu schieben. Die tapferen Isländer lassen sich vom Vulkan nicht unterkriegen sondern bauen einfach neue Strassen über die verschütteten.
Wer genau hinschaut entdeckt einen kleinen Lavatunnel. An dieser Stelle fliesst die Lava ein kurzes Stück unterirdisch. Wenn die Lava komplett abgelaufen ist, kann eine Röhre übring bleiben. So entstehen Lavatunnel, durch die man später im erkalteten Zustand als Tourist wandern kann.
Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten: die Lava erkaltet – oder sie bricht aus und wälzt sich durch die Landschaft.
Im Moment wird es in Island nicht mehr dunkel. Zwischen 23:00h und 3:00h herrscht Dämmerung, die Fotos hab ich daher fast bei Tageslicht gemacht, obwohl es auf der Uhr schon sehr spät war.
Eine DJI Matrice 350. Fliegt 3 Stunden lang, um Bilder zu machen und erreicht eine Flughöhe von bis zu 5000 Metern. Regen und Wind machen ihr nichts aus. Die typische Einsatzreichweite liegt bei 10 Kilometern.
Schon krass, ich muss mir immer noch die Mühe machen, auf einen Kilometer an den Vulkan ranzufahren.
Rund um den Vulkan haben sich inzwischen zwei Lava Seen ausgebreitet.
Grindavik ist weiterhin gesperrt, transits durch das Ausbruchgebiet zur Touristen Attraktion Blaue Lagune sind jedoch erlaubt. Die Erde ist immer noch heiss, an vielen Stellen dampft es aus Ritzen in der frisch angelegten Piste. Ein willkommener Zwischenstopp für Fotos !
Schicke Fotos – sind auch bei Wettbewerben beliebt, beim Siena Drone Photo Award ist grad wieder ein Bild vom Fagradalsfjall dabei, in den letzten Jahren auch schon. Schau mal rein, pure top-down Bilder werden bevorzugt. Ein Bild einsenden ist umsonst. Chancen höher als im Lotto.