Mein Besuch vom städtischen Bonaria Friedhof in Cagliari. Dieser liegt direkt neben meinem aktuellen, zentral gelegenen und bewachten Stellplatz in der Hauptstadt von Sardinien. Mit mehr Prunk als in Cagliari stirbt man nirgendwo. Die Gräber bestehen nicht einfach nur aus einem schlichten Kreuz, sondern sind monumentale Gedenkstätten mit Figuren aus Marmor, Bronze und vielen überschwänglichen kunstvollen Verzierungen.
Mit einem gewissen Fable fürs Vergängliche gerät man auf dem Friedhof schnell ins Schwärmen. Noch etwas Regen und schwarze Regenschirme aus der eigenen Vorstellungskraft als Zutat dazu: schöner kann ein Begräbnis (oder Friedhofbesuch) nicht mehr werden.
Der monumentale Friedhof von Bonaria wurde ab 1829 bis etwa 1985 genutzt. Daher sind Besucher (geöffnet ist am Vormittag) inzwischen selten. Vielen Grabanlagen ist leider anzusehen, dass sie nicht mehr gepflegt werden. Einige der schönsten Familiengruften mit prunkvollen Marmor Statuen verfallen. Vergänglichkeit, davon rinnende Zeit und letztendlich der Tod – die Erinnerung daran wird bei einem Besuch dieses charmant morbiden Ortes eindringlich unterstrichen. Sehr stilvoll.
Zum Schluss ist mir noch eine ganz spezielle Entdeckung geglückt, die ich mit euch teilen möchte.
Weitere Informationen zu der Geschichte des sardischen Friedhofs von Bonaria hab ich nur in der englischen Wikipedia gefunden. Einen Rundgang über den monumentale Bonaria Friedhof empfehle ich ausdrücklich bei einem Besuch von Cagliari.
Eine Visite, die auf jeden Fall in Erinnerung bleibt, wenn man mit einer gewissen morbiden Faszination über den Friedhof geht. Ich hab bei meinem Rundgang immer wieder den drängenden Wunsch verspürt, irgend etwas zu unternehmen, um die Gedenkstätten zu pflegen und irgendwie dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten. Aber was kann ich als einzelner schon ausrichten.