In den folgenden Tagen sind wir einfach drauf los gefahren und haben dort halt gemacht, wo es uns gefallen hat.
Am liebsten waren mir unerforschte Ecken abseits der Wege, wie der malerisch gelegene Sandstrand oder das verlassene Firscherdorf. Am Fjord, mit Blick auf eine der vielen kleinen, steinigen Mini Inseln darin. Morgens und Abends, wenn das Wasser ganz ruhig wird, ist es am schönsten.
Einmal haben wir einen schlimmen Fehler gemacht.
Ich hab Abends auf offenem Feuer Brot gebacken. Offenes Feuer, selbst ein Grill, ist in Norwegen im Sommer aber schwerstens verboten, wegen der brandgefahr. Wie man sieht, wurde ein typisch deutscher Weg gewählt mit einem richtig guten Plan, daher Feuer auf Steinen am Wasser, zwei Mann Besatzung, zwei Schalen mit Wasser links und bereit stehendem Feuerlöscher aus dem LKW rechts, aber trotzdem war das nicht richtig.
!! Also Leute: kein Feuer in Norwegen !! No fuer !!
Eigentlich völlig logisch, da der Wald sehr trocken ist. Die Norweger haben einfach keine Lust, ihren einhundert Jahre alten Wald zu riskieren, nur weil irgendwer ein gegrilltes Würstchen haben möchte.
In Süd Norwegen findet man inzwischen immer mehr camping forbudt Schilder, was dem anhaltenenden Boom mit den Campingwagen geschuldet ist. Verständlich, wenn sich drei der weissen Fahrzeuge wie eine dicke Raupe in die Einfahrt vor der Schranke quetschen, anstatt 300m weiter auf dem Campingplatz zu stehen. Das nervt die Anwohner inzwischen. Wir haben uns daher entweder komplett abseits hingestellt, oder gefragt, oder eben gleich auf einen Campingplatz, was zum entleeren des Chemieklos und des Abwassers und zum Wäsche waschen sowieso nach ein paar Tagen notwendig ist.