Selber Gold schürfen bei den Goldsuchern in Lappland

aktualisiert am

Tankavaara war auf meinem Finnland Trip eigentlich nur als kleiner Zwischenstopp auf der E75 zu den Lofoten geplant. Ich wollte mir das Goldmuseum anschauen, einen Kaffee trinken und dann weiter fahren.

Daraus wurde nichts. Im Museum konnte man Gold waschen. Obwohl ich das noch nie gemacht hab, hatte ich sofort ein paar Krümel in der Goldwaschschüssel. Das Gold war echt und ich war infiziert.

Inzwischen weiss ich: in Tankavaara findet jeder Gold. Selbst dort, wo die Erde eigentlich ausgewaschen ist sind noch Goldflitter im Sand. Rund um das charmant heruntergekommene Golddorf Tankavaara sind Claims abgesteckt, in denen gesucht wird. Im Restaurant sitzen waschechte Goldsucher, die das Vorkommen in den Sommer Monaten ausbeuten. Goldschürfen, das ist kein DisneyWorld dort in Tankavaara, sondern echt.

Das Aurum Goldfeld von Tankavaara, das wird auf der Suche nach Gold gerade auf links gedreht. Rund um das Dorf sind Claims abgesteckt. Auf den Goldfeldern Richtung Kuttura wird im Sommer sogar mit richtig schwerem Gerät geschürft. Das ist kein Themenpark dort mit Pyrit als Goldersatz, sondern echtes Gold und harte Arbeit.
Die Ausbeute in Goldstaub und kleinen Nuggets von einem ganz alten Goldsucher. Den Händen sah man die harte Arbeit im Goldfeld an. Er hat mir später in Google Maps noch eine Ecke gezeigt, wo zwei kleine Flüsse zusammen fliessen. Dort kann man noch viel finden meint er, und ihm wäre das langsam zu mühselig.
Ein Goldsucher hatte zwei Ringe aus selbst geschürften Gold. Die Steine, die in dem Ring rechts verarbeitet wurden stammen teilweise aus den Goldfeldern Lapplands.
Das ist Gold ! Ich hatte ca 10 Eimer mit Sand durch eine Waschrinne gejagt. Über bleibt dann ein Sandkonzentrat, welches in einer Goldwaschpfanne geduldig ausgewaschen wird. Zum Schluss ist der letzte Sand weggewaschen und übrig bleibt schwarzer Schwermetallsand – und ECHTES GOLD
Kleine Goldnuggets im Goldshop von Tankavaara. Das Restaurant verkauft eine Auswahl grösserer Nuggets und man kann auf Wunsch sogar mit Goldstaub bezahlen.

Infiziert vom Goldfieber …

Ich hab zunächst für halbwegs gescheites Equipment gesorgt. Das waren: eine Goldwaschpfanne, gut und günstig sind die von Estwing, aus Plastik mit Rippen. Dazu kam noch eine Goldwaschrinne, mit dieser kann man grössere Mengen Sand rasch durchwaschen. Ausserdem wasserdichte Handschuhe und gefütterte Gummistiefel von Nokian. Teuer, aber ich hab noch nie so dermassen gute Gummistiefel besessen, denn mit den Nokian kann man stundenlang im kalten Wasser stehen. Eimer und Schaufeln hatte ich im Truck.

Chemikalien benötigt man nicht. Es wird rein mechanisch und mit Hilfe der Schwerkraft gewaschen.

Die Goldflitter im kleinen Glas in der Mitte sind meine Ausbeute nach ein paar Tagen schürfen. Ganz ordentlich, wurde mir versichert, aber mir tat alles weh … die Hände, der Rücken, die Füsse, alles. Goldschürfen ist auf Dauer ein echt spitzenmässiges Fitnessprogramm. Die fünf kleinen Nuggets im oberen Glas hab ich den Goldsuchern gegen Deutsches Bier abgetauscht. Dass Händler für Schaufeln, Frühstückseier und Bier im Goldfeld die besten Geschäfte machen scheint immer noch zu stimmen.

Das untere, grosse Nugget hat fast 2 Gramm, das hab ich mit Karte gekauft. Als Mitbringsel … ach, seien wir ehrlich: ich musste es einfach haben, sofort. Mit Karte bezahlt, um den Rest kümmert sich die Bank, fertig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert