Sehenswürdigkeiten in Cagliari, Sardinien. Ein Stadtrundgang.

Ich war im Februar 2023 für eine Woche in der Hauptstadt Sardiniens und hab diese zu Fuss und mit meinem eRoller erkundet. In diesem Artikel schreibe ich über die zehn schönsten Entdeckungen bzw Sehenswürdigkeiten in Cagliari. Es sind einige typische Touristenattraktionen dabei, aber auch ein paar Orte, die einfach ungewöhnlich oder aus einem anderen Grund sehenswert sind.

Auf den Begriff „Stadtrundgang“ lege ich grossen Wert. Deshalb wirst du in meinem Artikel nur Sehenswürdigkeiten finden, die direkt in Cagliari sind.

Denn wenn man für seinen Sardinien (oder Cagliari) Trip irgend etwas recherchiert zeigt einem Google jede Menge Tripadvisor Restaurant Hotelbuchungs Mist an, der überhaupt nichts mit Cagliari zu tun hat. So wird zum Beispiel versucht den Leuten für teures Geld eine Tour zur Neptungrotte anzudrehen. Die ist aber ganz im Norden von Sardinien und dafür sitzt man erst mal drei Stunden in einem Reisebus. Und man braucht auch nicht für jede Besichtigung einen Touristen Guide.

Das gibt es bei mir nicht. Ich war persönlich vor Ort, hab selber fotografiert und überhaupt ist mein Blog privat, werbefrei und ohne Hintergedanken. Ich bin Old-School Blogger und mein Blog ist noch so, wie das Internet früher Mal war. An vielen Ecken ungeschliffen, aber dafür stets ehrlich.

Bastione di Saint Remy

Der Platz ist rund um die Uhr geöffnet und „der“ Treffpunkt in Cagliari. Unten beginnt die Fussgängerzone mit Restaurants und Cafes. Oben ist ein riesiger, weiter Platz mit Palmen und einem fantastischen Blick über die ganze Bucht.

Die historische Altstadt

Ein Rundgang durch die engen Gassen der historischen Altstadt lässt sich prima mit Saint Remy oder einer Stippvisite der Kathedrale kombinieren. Die engen Häuserschluchten lassen erahnen, wie die Menschen früher gewohnt, gelebt und gearbeitet haben. Hier und da stösst man auf urige Läden oder charmante Cafes.

Spaziergang bei Nacht, in der historischen Altstadt von Cagliari
Manche der Häuser scheinen seit Jahrzehnten verlassen zu sein. Andere sind dagegen vorbildlich renoviert und bieten kleine Ferienwohnungen.
Manche Innenhöfe bieten Cafes oder kleine, gemütliche Restaurants.

Die Kathedrale di Santa Maria, in der historischen Altstadt

Die prachtvolle Santa Maria Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert begeistert auch Besucher, die mit Religion nichts anfangen können. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und ist gratis. Unterschiedliche Öffnungszeiten.

Das archäologische Nationalmuseum

Im Nationalmuseum sind viele Ausgrabungsfunde aus Sardinien zu sehen. Mich haben die Bronzefiguren aus der Jungsteinzeit am meisten beeindruckt. Die Geschichte Sardiniens ist anschaulich dargestellt.

Ideal, um einen Regentag zu überbrücken.

Der Botanische Garten

Im heissen Sommer ist der Botanische Garten eine Quelle der Ruhe. Die vielen Bäume spenden Schatten und Kühle, es gibt mehrere Wasserspiele und genug Sitzgelegenheiten, die zu einem Picknick einladen. Der Garten versammelt alle Pflanzen, die in Sardinien heimisch sind.
Zusätzlich hat der botanische Garten eine beeindruckende Kakteen Sammlung.

Das römische Theater

Das römische Theater ist direkt neben dem Botanischen Garten. Im Moment wird der Platz renoviert und für 3€ Eintritt kann man nur einen kleinen, abgesperrten Bereich betreten. Das Geld würde ich sparen, oben von der Strasse aus sieht man genau so gut und zahlt nichts dafür. Tagsüber geöffnet. Für umsonst ganz okay.

Die Markthalle im Stadtteil San Benedetto

Hier versucht jeder Händler, seine Waren möglichst verführerisch zu präsentieren. Die Markthalle sollte am frühen Vormittag besucht werden. Ab Mittag bauen die Händler ab. Wer viel fotografiert (es lohnt sich) sollte auch viel kaufen.
Frischer geht es nicht, die Qualität der Waren ist ausgezeichnet und die Preise sind günstig. Verkauft wird Obst, Gemüse, Fleisch und (in der unteren Ebene) Fisch.
Mein in der Markthalle gekauftes Picknick: frisches Brot, Ziegenkäse, Tomaten und als Nachtisch Birnen. Authentisches Sardinien. Noch etwas frisches Basilikum dazu und ich hätte mit „grün – weiss – rot“ die Flagge Italiens fotografieren können.

Der Park Monte Urpinu

Kein spektakuläres Highlight, aber von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt Cagliari. Der Park bietet sich für Spaziergänge und ein Picknick an, um dem Trubel in Cagliari etwas zu entkommen. Oben auf dem Berg ist ein Parkplatz. In der Nebensaison würde sich der Stellplatz für eine Übernachtung im Camper eignen, mit spektakulären Ausblick auf das Meer. Liegt im Süden.

Eine eigene Stadt für die Toten – der historische Friedhof von Bonaria

Der monumentale Friedhof von Bonaria wurde von 1829 bis etwa 1985 genutzt. Ein Rundgang lohnt sich, denn viele Grabstätten sind kunstvoll mit Statuen aus Bronze oder Marmor verziert. Wenn man ein gewisses Faible fürs Morbide hat erwartet einen ein aussergewöhnlicher Besuch.

Eine der zahlreichen Marmor Statuen.

Der Friedhof ist Vormittags geöffnet und hat sehr wenige Besucher, der Eintritt ist frei.

Die Familiengruften des historischen Friedhofs, vom angrenzenden Parco di Bonaria aus gesehen.
Der Friedhof wird von unzähligen Katzen bewohnt. Hier kümmert sich eine alte Frau liebevoll um die Tiere und bringt ihnen Futter. Katzen füttern – etwas so einfaches könnte neben diversen Stadtbesichtigungen ebenfalls ein kleines Highlight sein.

Über den Friedhof Bonaria hab ich einen eigenen Blog Artikel geschrieben: Stilvoll sterben in Cagliari.

Spiaggia del Poetto, der Poetto Sand Strand

Sehen und gesehen werden, im Sommer am Strand von Poetto ein muss. Oder: endlose, ungestörte Spaziergänge allein mit Wind und Salzwasser in der Nebensaison. Der Sandstrand ist etwa sieben Kilometer lang und von Cafes und Restaurants gesäumt. Diese sind aber nur in der Hauptsaison in Betrieb. Wie wäre es im Sommer mit einem Tagesausflug zum Strand, kalten Getränken und einer gekühlten Wassermelone im Gepäck ?

Erwähnen muss ich allerdings, dass am Strand oft Autos und Camper aufgebrochen werden. Im geparkten Fahrzeug dürfen keinerlei Wertgegenstände sein. Bei Sonnenuntergang heisst es: ab nach Hause. Der Strand ist etwa fünf Kilometer von der Innenstadt entfernt und am besten im Auto oder mit dem Bus zu erreichen.

Fazit

Ich hab Cagliari leider nur die eine Woche im Februar besucht, um ein paar Regentage zu überbrücken. Im Februar ist es für uns Nordeuropäer mit 15 Grad in der Sonne meist schon angenehm warm und es ist wenig los.

Restaurants hab ich bei meinem kleinen Rundgang nicht genannt, das ändert sich viel zu schnell. Wenn man Hunger bekommt ist es flexibler, mit Google Maps einen Blick in die Umgebung zu werfen. Um so etwas passendes für den eigenen Geschmack / Geldbeutel zu finden.

Viele spannende Ziele hab ich verpasst wie einen Aufstieg auf den Torre dell’Elefante Turm oder die Nekropole von Tuvixeddu. Es gibt daher noch jede Menge in Cagliari zu entdecken, viele Spass dabei !

Manu Invisible, ein lokaler Graffiti Künstler in Cagliari. Öfter Mal beim Stadtrundgang entdeckt.

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