Ich bin in Reykjavik und warte auf den Vulkan. Genauer: darauf, dass er ausbricht. Unter der Reykjanes Halbinsel rumort es und erneut hat sich eine gewaltige Magmablase gebildet. Während der Druck steigt und die Arbeiter des geothermalen Swartsengi Kraftwerks bereits evakuiert wurden warten alle darauf, dass die Erde erneut aufreisst, um glühende Lava in den Himmel zu spucken.
Eigentlich müsste es jede Minute so weit sein … ich hab die Zeit bis dahin für einen Foto Tour durch Reykjavik genutzt. Dabei hab ich versucht, einen eher ungewöhnlichen Blick auf die Stadt einzunehmen. Die meisten Touristen fotografieren in Reykjavik am liebsten das hier:
Die Regenbogen Strasse zur Hallgrimskirche ist natürlich ein tolles Motiv, aber das haben schon tausende von Touristen und Fotografen geknipst. Wenn man ein richtig gutes, nachbearbeitetes Foto davon haben will liefert einem Google das sofort.
Ich hab dagegen in Reykjavik eine ungewöhnlich hohe Anzahl von prächtigen Wandbildern entdeckt, dazu ein paar extrem urige Läden und die Landung von drei DC3 Flugzeugen aus dem zweiten Weltkrieg. Alles eher ungewöhnlich, so wie dieses Blog hier. Los geht es:
Stadtspaziergang Reykjavik
Doch nicht nur das. Viele Fassaden sind mit kunstvollen Wandmalereien verziert.
Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, die Bilder einzufangen. Neben etwas Glück mit dem Wetter braucht man dazu eine wesentlich bessere Ausrüstung als ich sie hab. Wie fotografiert man ein 25 x 25 Meter grosses Wandbild, wenn man direkt davor steht ? Unten ?
Manchmal konnte ich es nachträglich etwas richten, aber die meisten Fotos sind perspektivisch verzeichnet. Dann noch gegen das Licht fotografieren, keine Filter, alles ganz schön schwierig. Eine Idee war es, mit einer Drohne aus 10 Meter Höhe zu fotografieren – aber in Reykjavik ist der Luftraum wegen dem lokalen Stadtflughafen direkt mal komplett gesperrt.
Dafür sind die Fotos nun exakt so, wie ein Betrachter es wahrnehmen würde …
In dem Hallenfrohmarkt ist zwar auch viel China + buntes Plastik, aber immer noch genug Antikes oder gebrauchtes, um in Kramlaune zu geraten. Ein extra Besuch nur deswegen lohnt sich nicht – bietet sich aber als Alternative bei schlechtem Wetter an oder als Zwischenstopp.
Hier der Bokin Buchladen für gebrauchte Bücher. Solche Läden gibt es nur in Island. Es riecht etwas muffig nach alten, gebrauchten Büchern. Sowohl die Regale als auch sämtliche Gänge sind mit gebrauchten Büchern vollgestapelt. Trotzdem ist Platz für ein paar gemütliche Sofas, um die Funde probezulesen.
Er liegt was ausserhalb der Stadt, die Koordinaten sind: 64.16240,-22.00954 (Google Maps) und hat angenehme 40 Grad. Der Hotpot reich aber nur für ein Fussbad mit 3 Personen – oder in absoluten Notfällen für ein Sitzbad mit Akkubrause.
Der Platz bietet warme Füsse und einen fantastischen Ausblick auf das Meer & die Berge. Dort draussen, im Nordwesten der Stadt sind nur selten Besucher.
Touristisch, aber eine tolle Anlage wie ich finde. Auf dem Foto sieht es so aus, als könne man bis zum Horizont schwimmen. Dieses InfinityPool (Wikipedia) genannte Konzept ist hier sehr gut umgesetzt worden.
Mal angenommen, man würde den Innenraum gelb erleuchten wäre es sogar ziemlich witzig.
In Island gibt es Subway und KFC, aber keinen McDonalds.
Der Eintritt ist frei und der Garten liegt in unmittelbarer Nähe zum Eco Camping Platz, Reykjaviks einzigem, sehr teuren Campingplatz.
Hier haben Ronald Reagan und Gorbatchow ihre historischen Verhandlungen zum Ende des kalten Krieges geführt. Kann sich irgend jemand vorstellen, dass sich hier eines Tages Trump/Biden und Putin zu einem Gespräch treffen werden ?
Wer keinen Bock auf den überteuerten, einzigen Campingplatz in ganz Reykjavik hat kommt um den „Free Parking“ Stellplatz am Hafen nicht herum. Auch wenn dort mit Null Infrastruktur & einigen Autowracks etwas Wild West herrscht.
Besuch von drei DC3 Flugzeugen in Reykjavik Mai 2024
Für diese Aktion war das Zeitfenster denkbar knapp und etwas Glück erforderlich. Im Moment sind mehrere DC3 Maschinen (Wikipedia) aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zum historischen D-Day Treffen (Wikipedia) in der Normandie unterwegs. Die Flugzeuge haben die Route über Grönland genommen, mit Zwischenstopp in Island.
Gerrit, ein Freund von mir, hatte mich auf diese einmalige Gelegenheit aufmerksam gemacht. Tatsächlich hat mich auf meinem Parkplatz im Hafen unerwartet am 21.05.2024 eine der Maschinen überflogen. Der „Free Parking“ Stellplatz liegt praktisch in der Einflugschneise vom Regionalflughafen Reykjavik.
Ich hab mir daraufhin sofort meinen eRoller geschnappt und bin zum Flughafen hingesaust. Wo ist der gelandet ? Reykjavik ist eher klein, alles erreicht man innerhalb von 20 Minuten.
Wenn man von so einem Flugzeug überflogen wird (so wie ich in der Einflugschneise) merkt man sofort, dass da keine gewöhnliche IcelandAir Linienmaschine unterwegs ist.