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Nach der Action im Eis eine eher geruhsame Landpartie um die Südspitze Islands herum. Mit einer längeren Pause im kleinen Ort Vik i Myrdal.
Im Mai ist es dabei immer noch viel zu früh, um an einen Besuch im Hochland auch nur zu denken. Die Pisten dahin sind noch geschlossen, Schnee versperrt allenthalben den Weg. Obwohl Routen um den Myrdalsjökull sehr verlockend wären, muss das bis zum Sommer warten. Aber auch so hatte ich viele, schöne Erlebnisse & Entdeckungen – um die geht es jetzt.
Hier eine vor langer Zeit aufgegebene Anlage, die längst vom Gras überwuchert ist. Auf dem Bild ist das Gemeinschaftsgrab eine Ehepaars. Leider konnte ich das Todesdatum nicht entziffern, aber es müsste um 1850 herum gewesen sein.
Bei uns in Deutschland wär das schon längst unserer Kultur gegenüber völlig respektlosen Kupferdieben zum Opfer gefallen …
Das Muladalur ist nicht weit vom Jökulsarlon entfernt, die Wanderung ist nicht besonders schwer. Ein kleiner Wanderweg erschliesst die Kluft. Auf dem dazugehörigen Wanderparkplatz kann man gut übernachten, falls sonst noch nichts auf hat.
Zack hätte ich später gern nochmal getroffen, ein cleverer Bursche. Ich hab eine Menge über die USA erfahren, er sicherlich einiges nützliches über Europa. Wir haben bis spät in die Nacht über die Vorzüge (Elon Musk, Starlink, Freiheit) und Nachteile (Elon Musk, Trump, Gewalt) der US amerikanischen Gesellschaft philosophiert.
Direkt unter dem Vatnajökull Gletscher ist damals ein Vulkan ausgebrochen, der unfassbare Mengen Eis geschmolzen hat. Damals sind bei dem Gletscherlauf (Wikipedia) 300 Meter lange Brücken einfach so verschwunden. Nichts konnte sich der Gewalt aus tonnenschweren Eisblöcken und geschmolzenem Gletscherwasser mit Geröll entgegenstellen, ohne zermahlen zu werden.
Diese Sturzflut biblischen Ausmasses formte die bis heute so bestehende, flache, 1000 Quadratmeter grosse Sandebene. Man fährt auf der erneuerten Ringstrasse über eine Stunde lang durch eine leer gewaschene Landschaft. Zeugen dieses Naturereignisses sind allein stumme Mahnmale wie die Reste der Brückenkonstruktion. Massive Stahlträger wurden damals zerknickt wie Strohhalme aus Kunstsoff.
Es könnten natürlich auch Seemonster gewesen sein, an Islands Küsten soll es davon wimmeln …
Das geht aber nur, wenn man allein ist. Ich habs nicht gemacht. Das ist wahrscheinlich der südlichste Punkt Islands, der sich legal mit dem Auto anfahren lässt.
Der schwarzen Sandstrand von Vik i Mydal, der für mich zu einem der schönsten Strände überhaupt zählt, ist jedoch eine der am meisten besuchten Touristenattraktion in Island. Parkplatz mit Erfassung vom Nummernschild & Bezahlung mit App, Schnellrestaurant, massenhaft Busreisende.
Auch Nachts. Als ich dort unterwegs war, hatte der lokale Campingplatz noch geschlossen.