Lipari, Äolische Inseln

Lipari war die erste der Äolischen Inseln, die ich erkundet hab. Von Sizilien / Milazzo aus ist Lipari bestens per Schiff angebunden – grosse Fahrzeuge bis 8,00 Meter sind kein Problem. Mit der SP179 / SP180 gibt eine ringförmige Strasse, mit der man das kleine Eiland umrunden kann. Abstecher sollte man allerdings zu Fuss machen oder genau planen, denn abseits der Hauptstrasse wird es sofort eng.

Lipari ist die Drehscheibe zu den anderen Inseln, dort landet man stets zuerst.

Fischerhafen von Lipari. Auf dem Wasser schaukeln ein paar kleine Boote, im Hintergrund ist eine Kirche zu der ein Fussweg ansteigt.
Der Fischerhafen von Lipari, hier legen nur die kleinen Boote an und nicht die grössen Fähren. Ich hab auch ein par kühlere Tage erwischt, aber die meiste Zeit waren es im Januar 15 Grad in der Sonne. Die Menschen treffen sich draussen, besuchen die wenigen geöffneten Cafes, die Fischer reparieren und entwirren im Hafen ihre Netze.

Coronabedingt oder nicht – der einzige Campingplatz auf Lipari in Canneto hat offenbar dauerhaft geschlossen. Die letzten Verlautbarungen im Schaukasten sind aus dem Jahr 2019. Das nutzen der öffentlichen Parkmöglichkeiten war – im Januar 2022 – jedoch unproblematisch. Allerdings hab ich meinen Truck stets abseits geparkt und nicht mitten im Dorf, vor der Kirche.

In Lipari Stadt kann man im Jachthafen (1 km östlich vom Anleger der grössen Fähren) unbehelligt stehen, solange man der dort ansässigen Finanzpolizei und Küstenwache nicht die Parkplätze streitig macht.

Die Strandpromenade von Canneto. Wellen schwappen an den schwarzen Vulkansand. Im Hintergrund erhebt sich ein Berg mit schroffen Felsen. Der LKW ist vorne rechts im Bild zu sehen, er parkt auf einem abgelegenen Parkplatz.
Das nicht minder verschlafene Canneto, ich stehe etwas abseits auf einem kleinen Sackgassen Parkplatz. Morgens wird man entweder vom rauschen der Wellen geweckt oder von knatternden Ape Motorrollern !
Innenansicht der Kirche Santa Maria delle grazie. Der Innenraum ist reicht mit Stuck Arbeiten und farbigen Malereien verziert. Jesus Christus ist mit einem Laken verhüllt. Es sind Wasserschäden erkennbar, Fensterscheiben fehlen und es liegt viel Staub.
Ein bisschen „Lost Place“ geht immer ! Die ungenutzte S. Maria delle Grazie Kirche in Lipari. Jesus Christus ist mit einem Laken verhüllt, Fensterscheiben sind kaputt und überall liegt Staub.
Detailaufnahme einer mit Stuck verzierten und farbig bemalten Säule
Ein Detail aus dem obigen Bild. Die Kirche besitzt herrliche Wandmalereien und Stuck Arbeiten. Durch das Dach tropft jedoch das Wasser und eine Erhaltung oder Renovierung ist ungewiss. Die Kirche steht leer und ist nicht zugänglich.
Bronzeabbildung von einem Bischof, der einen König weiht. Da der König oft berührt wurde, hat sich die Patina gelösst er glänzt golden.

Panorama Bild von Lipari. Im Vordergrund sind grüne Hügel, während im Hintergrund ein Fragflügelboot über das Meer zieht.
Landschaftlich ist Lipari wunderschön. Die Insel präsentiert sich im Januar grün und mit vielen Frühlingsblumen wie dem grüngelben „nickenden Hahnenklee“, der zusammen mit den Kaktusfeigen das Landschaftsbild prägt. An vielen Tagen bin ich einfach nur so rumgewandert. Hier war ich in der Nähe der ehemaligen Kaolin Abbaustelle unterwegs.
Luftbild der aufgegebenen Bimssteinfabrik von Lipari mit fabrikhallen und dem halb verfallenen Anleger. Im Hintergrund ist das Meer und die Inseln Stromboli und Panarea zu sehen.
Die aufgegebene Pumex Bimsstein Fabrik, der Abbau wurde um 2007 herum eingestellt. In der Fabrik kann man herumstrolchen, ich hab dem Lost Place einen eigenen Blog Beitrag gewidmet. Der Stellplatz am Hafen ist ideal für grosse Fahrzeuge und insgesamt unkompliziert, daher auch mitten in der Nacht, gut zu erreichen.
Drei Bimssteine schwimmen in einer Schale mit Wasser.
Bims, was aus aufgeschäumter Lava besteht ist so porig, dass es im Wasser schwimmt. Bimsstein aus Lipari ist fast schneeweiss !
Ein Fussweg in Lipari, der durch Kaktus Stauden begrenzt wird. Im Hintergrund ist das DAF T244 halb zu sehen
Ein DAF T244, der sich oberhalb von einem kleinen Fussweg duckt. Mit so einem Fahrzeug unterwegs zu sein war auf Lipari erstaunlich gut zu machen ! Da hatte ich an das enge Menorca noch ganz andere Erinnerungen.
Foto vom Aussichtspunkt Belvedere Quattrocchi. aufgenommen. Es zeigt die felsige Küste, unten ist ein Streifen Strand zu erkennen. In Hintergrund ist die Insel Vulkano, von der Rauch aufsteigt.
Belvedere Quattrocchi. Dort oben ist ein Aussichtspunkt der einen phänomenalen Überblick bietet. Den super schrägen Parkplatz hab ich sogar zur Übernachtung genutzt. Mit etwas Kraxelei gelangt man runter zum Strand, der aber wie fast überall auf Lipari aus Kieselsteinen besteht. Ganz hinten ist die Insel Vulkano. Dem Krater entströmen Schwefelgase.
Römische Therme, mit 43 Grad heissem Quellwasser
Ein in Stein gefasstes Badebecken für mehrere Personen mit Steinstufen. Das Becken wird durch eine heissen Quelle gespeist. Ein wenig heisses Wasser läuft aus einem Fenster im Hintergrund ins Becken. Im Wasser spiegelt sich in unmittelbarer Nähe stehender Strom Mast.
Die römische Therme. Ich hab den Mast mit den Stromleitungen als Wegweiser mit fotografiert. Spiegelt sich im Wasser und ist in unmittelbarer Nähe.

Nach öffentlich zugänglichen, heissen Quellen hab ich das letzte Mal in Frankreich, in den Pyrenäen gesucht und 10 davon ausführlich mit Koordinaten dokumentiert. Auf Lipari hab ich leider nur eine einzige gefunden. Die ist herrlich abgelegen, hat einen prima ebenen Parkplatz direkt davor und kommt auf ordentliche 43 Grad Celsius.

Anders als ich es erwartet hätte riecht das Wasser nicht nach Schwefel. Das 43 Grad heisse Quellwasser kühlt sofort ab, wenn es ins Becken läuft. Eine heisse Dusche gibt es, wenn man auf die Quader Stufe direkt vor der Quellöffnung klettert und eine Akku Brause in das kleine Becken hängt. Das grosse Becken eignet sich eher zur Abkühlung.

Selfie vom zufrieden aussehenden Blogger Chris in Milazzo
Das Foto ist zwar in Milazzo entstanden – aber ich füg es trotzdem Mal bei Lipari ein. Erstens weils von mir nur selten Bilder gibt und zweitens weil ich auf dem Bild sehr zufrieden ausseh. Es gibt leider nur wenig Fotos, meist Selfies, von mir. Ich denk da viel zu selten dran.

Auf nach Stromboli, zum Vulkan !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert