Auf der 35 nach Akureyri, mit erstem Hochland Feeling in Island. Ich wäre lieber auf der F26 gefahren, welche das klassische Hochland direkt quert, aber die F26 war sogar im Juli 2024 noch wegen Schnee geschlossen.
Die 35 schlängelt sich zwischen dem Hveravellir und dem Hofsjökull Gletscher hindurch. Moose stellen die einzige Vegetation dieser völlig baumlosen Steinwüste dar. Als Attraktion warten das Hochtemperaturgebiet Kerlingarfjöll und die dampfenden, heissen Quellen vom Hveravellir auf Besucher.
Da die 35 keine Furten hat und aus einer gut zu befahrenden Piste besteht ist sie, wenn es trocken ist, bei vorsichtiger Fahrweise für die meisten 2×4 Fahrzeuge geeignet. Die Strecke hat keine Steigungen. Mit 4×4 wäre man auf der sicheren Seite, aber solange das Fahrzeug etwas Bodenfreiheit hat sollten im Sommer auch Vans und normale PKWs auf der 35 gut durchkommen.
Drei sehr unterschiedliche, heisse Quellen zum Baden warten am Rand der 35 darauf, ausprobiert zu werden. Eine ist ein künstlicher Hot Pot in einem Luxus Spa, eine Quelle ist ein ursprüngliches Badebecken auf einem Campingplatz, die dritte Quelle liegt mitten in der Natur an einem Fluss.
Bei einem Island Roadtrip auf der Road 35 findet man daher das gesamte Spektrum aus Island Badequellen.
Dieser steht nicht nur Gästen vom dortigen Hotel offen, sondern auch (für moderate 2500 ISK) Besuchern des nahen Campingplatzes. Auf der 35 kann man daher sowohl ein Gefühl für das Hochland bekommen als auch die vielfältige Badekultur Islands kennen lernen.
Unablässig plätschert 85°C heisses Wasser in den an einem Bach liegenden Pool. Die Badetemperatur lässt sich mit einem zweiten Schlauch, der kaltes Wasser liefert, auf 35°C bis 43°C einstellen.
Auf nach Norden, Richtung Akureyri !
Endlich im Norden von Island ! Das karge Hochland von Island hat seinen Reiz, selbst wenn man es nur mit der 35 etwas anschneidet. Wie in einer Wüste beschränkt sich die Wahrnehmung aufs wesentliche. Abgesehen vom Wind gibt es keine Geräusche und selbst kleine Entdeckungen wie der abgerissene Auspuff erscheinen einem wichtig.
Aber welch ein Kontrast ist dazu die massive Blumenpracht der Alaska Lupinen ! Diese blühen verschwenderisch und tauchen die schroffen Hügel Islands in dieser Jahreszeit in ein zartes blau.
Und in Akureyri selbst ?
Es gibt nach wie vor keinen Campingplatz in Akureyri, nur weit ausserhalb ist ein offizieller Stellplatz. So hab ich viele Tage auf dem viel zu lauten, aber dafür zentral gelegenen Stadtparkplatz neben dem Berjaya Akureyri Hotel verbracht.
Akureyri war ansonsten Ausgangspunkt für zwei Ausflüge nach Hrisey und zur weit draussen liegenden Insel Grimsey. An den beiden Reiseberichten schreibe ich gerade.
Weblinks zu Zielen aus diesem Beitrag:
Webseite vom Hveravellir Campingplatz: www.hveravellir.is
Internetseite Kerlingarfjöll Basecamp Campsite: www.highlandbase.is/accommodation/campsite
Webseite der Forrest Lagoon Akureyri: www.forestlagoon.is