Island im Norden, mit roten Herzen in Akureyri

Anfang Juni war es das erste Mal möglich, etwas Hochlandluft zu schnuppern. Island liegt im Winter unter einen festen Eispanzer. Befahrbar ist dann nur die Ringstrasse, mit wenigen Abstechern zu kleinen Ortschaften. Selbst im Mai, wenn man bei uns bereits barfuss im Park liegt, ist das Hochland in Island verschneit, überschwemmt & unpassierbar. Die Flussdurchfahrten können lebensgefährlich sein.

Die „35“ ist dann meist die erste Strasse, die geöffnet wird und Island in Nord/Süd Richtung durchquert. Als Highlight gibt es an der 35 mit dem Kerlingarfjöll und dem Hveravellir zwei Hochtemperaturgebiete, die spektakulär sind.

Los geht es auf der 35 beim Gullfoss Wasserfall. Am Anfang ist die 35 sogar noch asphaltiert. Dann kommt Piste, aber ohne Furten.

Gullfoss – warum sich zu den massenhaft Busreisegruppen und Kreuzschiff Passagieren stellen ? Die sind auf der Westseite. Am Ostufer ist niemand. Dort gibt es einen kleinen Wanderparkplatz, der nur mit 4×4 erreichbar ist. Ein Dacia Duster reicht bereits. Die Anfahrt erfolgt über Tungufell im Süden.
Manchen Abschnitten war der „Mountain Vehicle“ Zusatz durchaus noch anzusehen. Weiter hinten kam noch ein kleiner See, der durchfahren werden wollte. Die Spur lag voll mit dicken Steinen, war aber bereits mit normalen Geländewagen gut befahrbar. Mit dem Truck auch, angehalten und genau geschaut hab ich trotzdem.
Die erste Bergung, ein kleiner 4×4 Toyota hat sich neben der Piste festgefahren. Direkt nach der Schneeschmelze sind die Pisten im Hochland mit Herausforderungen gespickt. Das Bild ist abseits der 35 entstanden, sie war offiziell gerade erst einen Tag geöffnet.
Badegelegenheit Hveravellir ! Der Hotpot liegt direkt an einem warmen Fluss. Aus dem schwarzen Rohr hinten kommt 75 Grad heisses Wasser, aus den beiden Rohrleitungen vorne kommt kaltes Wasser. Damit wird die Badetemperatur eingestellt. Mit Blick auf die noch schneebedeckten Berge nimmt man dann ein entspannendes, heisses Bad. Ich hatte das Glück, einer der ersten Gäste dort zu sein, Reisebusse waren noch nicht in Sicht. In der ganzen Gegend dort dampft und brodelt es.
In der ersten Jahreshälfte blühen die Lupinen, Zusammen mit den einsamen und abgelegenen Fjorden und den schneebedeckten Bergen gibt das schöne Bilder.
Einer der Offroad Überland und Tourenbusse hier. Funktioniert auch unter extremsten Bedingungen. Das weckt Gefühle !
Grettislaug, oberhalb von Saudarkokur, mit der vorgelagerten Insel Drangey. Für das Bild bin ich einen Teil vom Tindastoll hochgeklettert. Unten, was aussieht wie ein kleiner Hafen, ist ein Campingplatz mit warmen Badebecken. Oben auf der Plattform angekommen gab es erst Mal eine MRE Pause. Da sitz ich oben auf dem Berg, guck runter und der kleine, chemische Einmalkocher wärmt eine Mahlzeit auf. Glück mit dem Wetter hatte ich ausserdem. Ich hab dort oben noch einen Polarfuchs aufgestöbert, aber der war zu fix für die Kamera. Häufige Begleiter sind Seemöwen, die neugierig sind und dicht an einem vorbei ziehen. Irgendwo da hinten in der Nordpol.
Der schwarze Sandstrand von Grettislaug. Es ist immer Zeit für eine kleine Aufräumaktion ! Das grosse Netz im Hintergrund konnte ich nicht entsorgen. Etwas weiter lag jedoch ein kleineres Stück, das hab ich mitgenommen.
Um daraus für die Wohnkabine vom Truck eine Ablage zu basteln. Wheew endlich Ordnung im Eingangsbereich.
Schnappschuss aus Akureyri. Dort haben die Ampeln rote Herzen. Mir hat das so gut gefallen, dass ich es zum Titelbild von diesem Bericht gemacht hab.
Offroad Abstecher auf der F899

Die F899 hat viele Einsteiger Furten, um für das Hochland warm zu werden und etwas zu üben. Idealer Ausgangspunkt und Endpunkt ist die Campingwiese in Grenivik. Abgesehen vom sehr ruhigen Campingplatz hat der Ort eine Tankstelle und unten am Anleger kann man sein eingesautes Fahrzeug gratis mit Wasser abbürsten.

Am Anfang führt die Piste einfach nur durch das Tal. unten sieht man bereits den Fluss, dessen kleine Zuflüsse mehrmals gequert werden müssen.
Mit jedem 4×4 Fahrzeug gut zu machen, trotzdem sollte man die kleinen Flussdurchfahrten ernst nehmen. Später war eine Furt dabei, bei der man mehrere Meter im Flussbett eines kleinen Seitenarms zurück legt. Dann darf man die „Ausfahrt“ nicht verpassen, sonst landet man im metertiefen Hauptfluss.
Am Ende wartet ein stilles Tal mit kleiner Langune. Es gibt einen Strand mit schwarzen Vulkansand und ein Gebiet wo campen erlaubt ist. Den Weg am Strand entlang kann man mit einem Landrover befahren. Fahrzeuge über 3 Tonnen sinken zu sehr ein und drohen sich festzufahren. Mit dem DAF hab ich daher direkt beim Anfang vom Strand bei der Campingwiese (Wiese, mehr nicht) halt gemacht und dort auch übernachtet.

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