Abfälle des Menschen gehören nicht in – unsere – Natur. Grund für mich, immer Mal wieder Müll rund um meinen Stellplatz herum aufzusammeln und zu entsorgen. Vor allem: Plastikmüll. Von vermutlich völlig ignoranten Leuten die sich offenbar sagen: ich schmeiss das einfach hier hin. Entweder es weht weg oder irgend ein Depp (ich) hebt es eines schönen sonnigen Tages auf. Und wenn nicht – auch egal.
Tatsächlich ist diese Gleichgültigkeit systematisch für unsere Gesellschaft. Wir verbrennen innerhalb von 150 Jahren das gesamte Öl und die gesamte Kohle auf dem Planeten, für deren Entstehung Millionen Jahre notwendig waren. Damit heizen wir die Atmosphäre auf und schmelzen die Polkappen. Der Klimawandel ist menschengemacht.
Manchmal denke ich sogar: die Erde wird immer heisser, die Menschen werden dafür immer kälter.
Ich bin an dieser Entwicklung natürlich nicht komplett unschuldig. Mein LKW tankt mangels Alternativen Diesel. Okay, einmal gab es inzwischen Biodiesel aus Pflanzenöl in Norwegen – ein gewisser Lichtblick wie es auch laufen kann ! Aber in meinem Kühlschrank sind (mangels praktikabler Alternativen) Einwegverpackungen aus Plastik, leider. Mir gefällt das selber überhaupt nicht.
Als ich mit dem Müllsammeln begonnen hab dachte ich, ich würde jedes Mal praktisch das gleiche Foto von immer der gleichen Mülltüte machen. Tatsächlich sind meine Müllsammelreportagen bislang unerwartet abwechslungsreich geraten. Zu interessanten Begegnungen unterwegs haben sich immer Mal wieder originelle Funde gesellt. So auch diesmal.
Wenn man aufmerksam dort sucht, wo sonst niemand sucht, findet man interessante Sachen.
Aufräumen 25
Ein Waldgebiet in der Nähe von Tromso. Norwegen, oberhalb von Polarkreis.
Eine Tatsache die mich an den Vanlifern echt nervt ist, dass sie selten (oder nie) ein Klo an Board haben. Jaa, Platz für drei Hunde, die zusätzlich alles anpissen und vollkacken, aber nicht für ein portables Chemieklo. Oder (besser) eine Trenntoilette.
Statt dessen wird in den Wald defäkiert und der Haufen mit Klopapier garniert.
Im Wald findet man dann folgendes:
Eigentlich ist Klopapier so design, dass es sich auflöst. Dazu ist aber viel Wasser nötig. Im Wald ist nicht genug Feuchtigkeit, um das Klopapier in seine Fasern zu zerlegen.
Die Hinterlassenschaften der in den Wald kackenden Vanlife Arschlöcher ohne Klo bleiben dann lange Zeit so liegen. Das war aus Versehen doppeldeutig, sorry. Ich meine mit Arschloch natürlich das Ausscheidungsorgan und nicht den Menschen.
Entsorgung: Mülltonne in Tromso.
Juli 2023 in Norwegen
Aufräumen 26
Entsorgung vom Abfall: Mülltonne einer Firma dort ganz in der Nähe. Das Messer hab ich schön sauber geputzt und eingesteckt.
August 2023, Andoya. Vesteralen Inseln, Norwegen
Aufräumen 27
Sogar auf dem Bildschirm von Fahrkartenautomaten waren Sticker – und da hat es mir endgültig gereicht mit diesen rücksichtslosen Fussballspinnern.
Ich hab sämtliche Sticker in der Station abgemacht und in der Mülltonne vor Ort entsorgt.
Entsorgung: Abfallbehälter in 20 cm Entfernung
Februar 2024, Hannover
Aufräumen 28
Das ist die Ausbeute von einem Vormittag. Ich hab Plastikabfälle am Strand eingesammelt – und gleichzeitig Bernstein gesammelt. Im Frühjahr kann man nach dem Winterstürmen am Strand von Fanø leicht Bernstein finden. Liegt zwischen zerbröselten Holzstückchen. (Vollständiger Reisebericht)
Entsorgung der Abfälle: geschlossener Metall Abfallbehälter beim Strandaufgang
Fanø, April 2024