In Island ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, 4×4 Allrad Trucks und Geländewagen zu begegnen. Darunter vielen gepimpten Superjeeps mit komplett neuem Fahrwerk, Monsterreifen und extremer Höherlegung. Es ist ziemlich spannend anzusehen, was sich die Isländer (oder die Island Besucher) besorgt haben, um den extremen Umweltbedingungen im Hochland oder dem langen Winter zu trotzen.
Ich hab zwischen Weihnachten und Neujahr gerade etwas Zeit und öffne daher erneut mein Fotoalbum. Für eine kleine Allrad Allterrain Rückschau in Bildern – auf meinen ganz speziellen Sommer in Island.
Interessant deshalb, weil die Isländer Meister darin sind, gewöhnliche Alltagsjeeps in hochgeländegängige Fahrzeuge zu verwandeln. Island, die Insel der unbezwingbaren Offroad Monster ! Ich finde, meine Fotoserie dokumentiert das ganz gut.
Ein extrem geländegängiger Tatra Phoenix 8×8 Bus, der am Gullfoss Wasserfall in Island stationiert ist. Watt Tiefe zwei Meter oder so, ein absolut unbezwingbarer Monstertruck.
Klassiker aus Deutschland: ein Iveco Magirus 90-16, ex THW mit Deutz Motor. Mit Mannschaftskabine für 9 Personen, umgebaut zum Reisemobil. Diese Trucks sind bis etwa 1992 gebaut worden und bringen es reisefertig auf etwa 9 Tonnen. Die 9 ist praktisch die Schlüsselzahl bei diesem LKW …
Hier ein maximal gepimpter Toyota Geländewagen. Komplett anderes Fahrwerk, Ballonreifen, Reifendruckregelanlage, Funk, zusätzliche LED Frontscheinwerfer, Abschleppöse. Solche Geländewagen werden durchaus für Ausflüge auf die Gletscher genutzt.
Ebenfalls klassisch: roter Landrover, vor schöner Berg Kulisse.
So ist der bestimmt nicht aus der Fabrik von VW gerollt. Ein sehr schöner VW T5, mit geändertem Fahrwerk und Reifendruckregelanlage. Ich frage mich, wie man es schafft ein modernes Fahrzeug, vollgestopft mit Elektronik so zu modifizieren. Bremsen, ESP, das muss ja alles angepasst werden. Vielleicht kann das ein VW Profi nochmal näher erläutern.
Begegnung auf einem Parkplatz. Ein isländischer MAN LE 10.220, komplett ausgebaut als Expeditionsmobil. Ein 10-Tonner mit 220 PS. Ne ganze Ecke länger als meiner !
Eine weitere, verschärfte Konvertierung: Mercedes Sprinter 4×4 mit geändertem Fahrwerk. Gesehen in Südisland auf dem Parkplatz vom Meradalir Vulkan.
Ein Landrover in farbenfrohem Fleck-tarn. Und Schaufel !
Entdeckung am Dynjandi Wasserfall: ein Steyr-Puch Pinzgauer aus Österreich mit der Antriebsformel 6×6. Nicht viel drin und nicht viel dran, dafür sehr geländegängig. Das Fahrzeug kann auf Wegen unterwegs sein, die sonst nur für Quads geeignet sind. Im Prinzip ein grosses Quad mit Wohnaufbau. Die ersten Fahrzeuge von diesem Typ kamen 1971 auf den Markt. Steigfähigkeig zwischen 80% und 100%, aber dafür keine Stehhöhe.
Hier stehe ich neben einem besonders schönen Landrover, taubenblau.
Ein Geländewagen als Alltagsfahrzeug in Island. So einen Jack-Lift hab ich in Island oft an den Fahrzeugen gesehen. Die Bergung sieht dann so aus: Brett unter legen, den Jack-Lift direkt in der Felge einhaken, hochhebeln. Das ist praktikabler als eine Winde, für die man ja erst Mal einen Anschlagpunkt finden muss. In Geröllfeldern oder auf kaum vorhandenen Pisten könnte man nur mit verbuddelten Erdankern arbeiten, so ein Jack-Lift ist da oft die bessere Option.
Ein Polaris 6×6 Quad. Quad heisst ja eigentlich: vierfach. Die Benzin Motoren kommen aus Motorrädern, sechs Räder und das geringe Gewicht sorgen für unübertroffene Geländeeigenschaften. Allerdings ist man der Witterung voll ausgesetzt und das Unfallrisiko ist bei diesen Fahrzeugen enorm. Mir ist dieser Typ ATV das erste Mal in Lappland und Nordnorwegen bei den Goldschürfern begegnet. Quads werden in Island etwas misstrauisch beäugt, weil sie natürlich dazu einladen, komplett abseits der Pisten zu fahren.
Ebenfalls mit drei Achsen, aber ein paar Nummern grösser: Mercedes Zetros 2733. Das Basisfahrzeug kostet allein um die 200.000 Euro, dazu kommt der Aufbau. Wie man sieht, hat die Aufhängung der hinteren Staubox bereits etwas gelitten. Wohl dem, der in so einer Situation Spanngurte dabei hat, damit kann man einfach alles fixieren. Ich find diesen Typ Fahrzeug cool, muss aber auch sagen, dass viele meiner Touren mit so einem Truck nicht möglich gewesen wären. Der DAF T244 ist auf vielen Strecken gerade so eben noch durchgekommen. Das waren Pisten, die eigentlich nur für wesentlich kleinere Geländewagen geeignet gewesen wären. Bei meinem gefällt mir der Böschungswinkel auch besser. Als ich das Foto gemacht hab war der Fahrer gerade unterwegs, um AddBlue für den schicken Euro 6 Motor zu kaufen. Das sollte einem unterwegs nicht ausgehen.
Irgendwann hat man in Island so viele Mountain Jeeps gesehen, das ein weiterer nichts besonderes mehr ist. Hier erneut mit extra LED Beleuchtung, breiten Reifen, geändertem Fahrwerk mit Höherlegung, Funk, Winde, vierkantige Aufnahme für einen Abschlepphaken. Und praktisch immer mit Motortuning. Die von den Isländern bevorzugten Marken sind Doge, Ford, Chevrolet.
Ein weiterer, fast fabrikneu aussehender Landrover.
Wie schafft man möglichst viel Lebensraum in einem Landrover ? Antwort: mit Dachzelten und Anbauzelten. Ich kenn Leute, die haben ihren DAF hektisch verkauft, als Nachwuchs unterwegs war. Diese Familie hier bestand aus zwei Erwachsenen und drei Kindern, wenn ich es noch richtig in Erinnerung hab.
Mehr Zelt geht nicht.
Ein etwas runtergerockter UAZ-452 als Alltagsauto. Der russisch „Buchanka“ = Brotlaib genannte Kleinbus aus sowjietischer Produktion ist etwa 60 Jahre lang fast unverändert gebaut worden. Läuft auf Benzin, sehr robust, leicht zu reparieren, grundsolide. Korrosionsschutz eher naja.
Ein weiteres Beispiel für einen Geländewagen aus Island, für den man zum hineinkrabbeln eigentlich eine Leiter braucht. Four Wheel Drive steht nochmal extra an der Tür für den Fall, dass man das vergessen hat.
Eine Ex-Feuerwehr aus Deutschland, preiswert mit einer Wohnwagen Huckepack erweitert. Das Auto hat der Feuerwehr Buchlohe gehört. Ich hab gefragt: inzwischen wird es in Island vermietet, Kostenpunkt: 650 Euro pro Tag in der Hauptsaison. Die alte Feuerwehr taucht gelegentlich in Foto Blogs auf wie diesem hier: www.freiraum-fotografie.de
In der Askja Region, Island. Ein etwas nebeliger Tag ohne Sonne. Das Hochland von Island ist die Domäne der ausgebauten Expeditionsmobile. Wenn man mit ein wenig Komfort unterwegs sein will, um Abenteuer zu erleben.
Schicke Monster – die Sinnfrage darf man halt nicht immer stellen. Eine Islandreise ersetzt da locker jede Allradmese. Ich hab auf Island gern meinen gemieteten Kleinwagen wie z.B. Toyota Yaris neben hochbeinigen Jeeps fotografiert, netter Kontrast.