Workflow für faule WordPress Reise Blogger

Wir leben in einer fabelhaften Zeit. Während früher „die Meinung“ durch Zeitungen, Radio oder das Fernsehen bestimmt wurde, kann heute jeder ein Internet Blog auf machen und einfach drauf los schreiben. Die Mittel, um theoretisch jeden Internet Benutzer zu erreichen bestehen aus einem ausgemusterten, gebrauchten Computer, einem Internetzugang (gratis ?) und einem Webauftritt der monatlich nicht mehr als 5€ kostet.

Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders, als für das erzeugen von Flugblättern teure Maschinen (Kapital für eine Produktion) notwendig waren und man damit nur eine sehr begrenzte Anzahl von Zufallspassanten erreichen konnte. Ohne eine Zeitungsredaktion oder einen Verlag war es praktisch unmöglich, schriftstellerisch tätig zu werden.

Trotzdem kann etwas smarter Workflow nicht schaden, um so ein Internetblog hochzuziehen, es am laufen zu halten und idealerweise interessanten Content anzubieten. Vor allem am Anfang ist die Lernkurve sehr steil, bis alles erst Mal rollt. Als da wäre: bei einem Serviceprovider registrieren, WordPress oder eine andere Umgebung zum publizieren installieren, passende Themen und Plugins für den eigenen WordPress Auftritt finden, dann Inhalte gestalten.

Den technischen Aspekt, wie man einen WordPress Auftritt installiert kann ich nur dabei nur kurz anschneiden. Es gibt einfach zu viele Anbieter und Konzepte, ein Blog hochzuziehen und technisch ändert sich im Hintergrund ständig etwas.

WordPress Internetblog einrichten – im Schnelldurchgang

Ich persönlich bin mit Strato glücklich & zufrieden, die mit dem WP Starter (WP steht für WordPress) ein günstiges und gut funktionierendes Paket geschnürt haben (Link zu Strato). Dort ist für nur 5€ im Monat eine Deutsche WWW Domain mit de Endung enthalten, eine Datenbank, beliebig viele eMail Adressen, SSL Verschlüsselung und 25 GB Platz auf dem Server. Reicht dicke. Gelegentlich vor allem Nachts hat die Seite Aussetzer, weil die „irgendwas“ im Hintergrund machen. Und Support ist leider Null, meine Anfragen wurden nie beantwortet, aber für das meiste gibt es Internet Blogs, die alles erklären.

WordPress wird über Strato installiert. Vor dem ersten einloggen würde ich SSL für die Verschlüsselung der Seite (und damit von deinem Passwort) einschalten. Unter deinewebseite.de/admin sollte sich dann das Fenster zum einloggen in WordPress befinden.

Wenn WordPress erst Mal aufgerufen wird, um die Einrichtung abzuschliessen ist es ein wenig so, als hätte man ein Betriebssystem wie Windows auf einem Notebook installiert. Obwohl Windows auf ganz unterschiedliche Hardware läuft sieht der Desktop am Ende immer gleich aus. So ist es auch mit WordPress, was vollständig eingerichtet immer die gleiche Webbrowser Benutzeroberfläche hat – egal welchen Serveranbieter man ausgewählt hat.

WordPress, komplett eingerichtet und produktiv im Einsatz.

Die Meldungen zu kritischen Problemen kann man meist ignorieren. Das bezieht sich auf Plugins, die gerade nichts zu tun haben wie Datenbankoptimierer oder Better-Search.

Um WordPress einzurichten, muss noch ein „Thema“ ausgewählt werden. Das „Thema“ funktioniert wir ein Gerüst, in welches die Beiträge als Bausteine eingehängt werden. Für Experimente reicht es, zwei, drei Artikel mit kurzem Text und ein paar Bildern zu schreiben und etwas mit den unterschiedlichen Themen herumzuspielen. Das Thema kann jederzeit geändert oder ausgetauscht werden, dies verändert die Textbeiträge nicht. Diesen Aspekt vom Design des Webblogs handle ich wie gesagt nur mit einer Kurzanleitung ab.

Ansonsten geht es los mit Inhalten. Du bist jetzt Blogger und das Blog will gefüllt werden !

Überlegungen zu Internet Reise Blogs

Wenn man sich die Arbeit der Blogger anschaut – sei es Reiseblogger oder andere – bemerkt man schnell gewisse Qualitätsunterschiede. Der eine setzt sein eigenes Hobby gekonnt mit perfekten Fotos in Szene, während jemand anderes Schnappschüsse hochläd und uninteressante Texte postet.

Zu den zwei Punkten Texte & Bilder werde ich etwas mehr schreiben. Denn mit ganz einfachen Tricks ist es möglich, ansprechende Bilder zu erzeugen und Texte zu vermeiden, die langweilig sind. Tatsächlich waren langweilig geschriebene Reiseblogs mit 240 x 120 Pixel Bildern eine wesentliche Motivation für mich, ein eigenes Blog nicht zur aufzumachen, sondern es nach Möglichkeit besser zu machen.

Okay, ich bin da nicht gerade vorbildlich: schreiben nie gelernt und oft schweife ich ab. Wenn ich mir meine älteren Texte durchlese fasse ich mir oft peinlich berührt an den Kopf. Aber zumindest glaube ich berichten zu können, wie man es theoretisch perfekt hinbekommen würde.

Beispiel für schlechten Text:

„An einem See konnten wir sehr ruhig nächtigen. In der Nacht haben Frösche vom benachbarten See ein Konzert zum besten gegeben. Die Internetversorgung am See war sehr dürftig. Das Wetter lies zu wünschen übrig“.

Ein Text soll den Leser ansprechen und idealerweise interessante Erlebnisse schildern. Schlechtes Internet & Wetter was irgendwann Mal war – interessiert jedoch niemanden. Ohne einen Kontext wie beispielsweise eine lebhafte Entscheidungsfindung ohne Internet fernab der Zivilisation sind solche Sätze banal. Anstatt einer überflüssigen Phrase wie „Wetter lies zu wünschen übrig“ kann man die Tristesse in der Wohnkabine schildern, Kaffee kochen mit Regenwasser oder welches Gefühl und welche Zweifel man selbst als Erzähler an dem Abend hatte. Um es noch schlimmer zu machen, hab ich in dem Text 3x See unter gebracht anstatt vielleicht wenigstens 1x am Teich, am matschig nassen Element oder Froschtümpel zu schreiben.

Die meistens sind ja als Pärchen unterwegs, so dass sich die „wir“ Form beim erzählen zunächst aufdrängt. Trotzdem rate ich dazu, als Ich-Erzähler zum Leser zu sprechen. Das „Königliche Wir“ schafft eine unnötige Distanz zum Leser. Schliesslich soll der Blog Besucher auf eine spannende Reise mitgenommen werden und sich in den Erzähler hinein versetzen können. Das gelingt nur, wenn man aus der eigenen Perspektive berichtet, durchaus mit liebevollem, ironischen oder neugierigen Blick auf den mitgeführten Partner. Ein spannender Kontrast kann entstehen, wenn beide Reisepartner unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Worten vom erlebten berichten.

Zu streng sollte man mit sich selbst aber auch nicht sein, an redaktionell geschriebene Artikel kommt man qualitativ selten ran.

Internetblogs sind keine grossartige Literatur, sondern Graffiti mit Punkt und Komma.

Schraube die Ansprüche an dich selbst daher nicht zu hoch. Umfangreiche Texte schreiben sind die wenigsten gewohnt, aber es gibt da einen prima Trick. Anstatt einen Reisebericht im Umfang von einem Romans zu planen fällt es leichter, einzelne Bilder oder Erlebnisse zu kommentieren. Wenn man eine bestimmte Situation mit einem Foto festgehalten hat schreibt sich der Kommentar dazu fast von selbst, finde ich. Das ist natürlich mein rein persönlicher Stil, etwas zu erzählen, aber so arbeite ich meistens und ich bin weder Schriftsteller noch gelernter Journalist.

„Gute Bilder verwenden“ setzt allerdings voraus, dass man auch welche gemacht hat, die ansprechend sind. Daher auf zum nächsten Kapitel !

Foto Workflow für faule Blogger

Der Königsweg für ein Fotoblog wird meist wie folgt beschrieben: mit einer Profi Kamera in RAW fotografieren, Bilder aufwändig nachbearbeiten, stundenlang die Bildgrösse für Google optimieren, hochladen.

Das setzt allerdings nicht nur Profi Equipment für tausende Euros voraus sondern auch, dass man damit umgehen kann. Welches Objektiv und welcher Filter wird in welcher Situation gebraucht ? Was möchte ich abbilden ? Eine Landschaft (am schwierigsten) oder doch lieber ein einfaches Motiv, was still hält ? Bis man eine Profi Kamera richtig bedienen kann, um den optimalen Bildausschnitt, ISO Wert, Belichtungszeit, Blende zu wählen ist für gute Bilder viel Übung nötig.

Absoluter Star ist darin der Fotograf Michael Martin (Wikipedia), der sich auf Landschaftsfotografie spezialisiert hat.

Michael Martin füllt mit seinen fulminanten Reise Erzählungen ganze Konzertsäle. Soweit ich es einschätzen würde ist er für seine Vorträge mit Panorama Bildern darauf angewiesen, Fotos mit Profi Ausrüstung in höher Auflösung zu machen, damit seine Eindrücke auf einer riesen Leinwand optimal rüber kommen.

Ich finde, als einfacher Internet Blogger hat man es da viel einfacher. Für die meisten Situationen reicht ein aktuelles Handy völlig aus, was ausserdem Fehler beim Fotografieren wie Gegenlicht oder schlechte Lichtverhältnisse automatisch kompensieren kann. Als Internet Blogger muss man keine Leinwand füllen. Dieses Blog hier wird laut Google vor allem am Handy gelesen. Meine Bilder haben meist das Format 1280 x 720 Pixel, was ausreichend und im Vergleich zu vielen anderen Reiseblogs bereits sehr gross ist.

Hauptsächlich auf ein Handy für Fotos zu setzen hat einen weiteren Vorteil: das Handy hat man immer dabei, es wiegt kaum etwas und moderne Mobiltelefone sind üblicherweise wasserdicht. Das Handy nimmt einem beim fotografieren viel Arbeit ab: Fokus, Belichtung und Weissabgleich macht das Gerät (fast immer) automatisch richtig. Mit dem Handy, was man stets in der Tasche hat kann man daher mehr fotografieren und potentiell mehr ansprechende Bilder erzeugen. Insbesondere in hektischen Situationen. Wenn etwas Action ist hat das Handy klar die Nase vorn. Moderne Handies sind ausserdem viel schlauer als eine Profikamera. Wenn ich in die Sonne fotografiere weiss mein Handy, dass ich offenbar plane einen Sonnenuntergang zu fotografieren und stellt die Belichtung automatisch darauf ein.

Das Ergebnis ist vielleicht nicht perfekt, aber gut genug. Ohne über Blende, Belichtungszeit, zu Hell, zu Dunkel nachdenken zu müssen.

Mit vielen „guten“ Fotos kann man in einem Blog wenige, aber dafür perfekte und aufwändig nachbearbeitete Aufnahme durchaus kompensieren. Mit dem Handy fotografieren hat noch einen weiteren Vorteil: man kann unauffällig fotografieren, lebensnahe Situationsfotografie funktioniert nur so.

Denn Handy Fotos (oder überhaupt mit dem Handy herumhantieren) sind die Menschen gewohnt. Niemand stört sich daran, eine lebhafte Situation spontan festzuhalten. Wenn man sich dagegen eine Kamera mit wuchtigem Zoom Objektiv vor das Gesicht hält ist die Magie des spontanen Augenblicks sofort dahin und alles verspannt sich.

Bei Fotos, die einen Zoom erfordern (Tieraufnahmen, viele Landschaftsaufnahmen) braucht man aber nach wie vor eine Profikamera mit leistungsstarkem Zoom Objektiv, Filtern oder eins mit Weitwinkel.

Um grundsätzlich gute Bilder zu machen – egal ob mit Handy oder richtiger Kamera – kommt man trotzdem um ein paar wichtige Punkte nicht herum. Zu einem guten Foto workflow zählt es daher, gleich von Anfang an einen vernünftigen Bildausschnitt zu wählen und eventuell das Handy Programm etwas anzupassen. Am wichtigsten ist sich gut zu überlegen, was man für den Leser abbilden und transportieren möchte. Eine tolle Gegend sorgt nicht automatisch für tolle Fotos.

Die genialste Profi RAW Lightroom Nachbearbeitung nützt nichts, wenn das Ausgangsmaterial unbrauchbar ist.

Beispiel:

Es gibt unzählige Internetblogs, wo begeistert der Strand in der Mittagssonne fotografiert wurde: unten gelb und oben blau. Oder noch besser: der leere Strand wird gleich zwei Mal fotografiert, einmal mit Blick nach links und einmal mit Blick nach rechts. Ergebnis: zwei identische, schlechte Fotos, auf denen ausser den Farben gelb und blau nicht viel zu sehen ist. Typischerweise fehlen auf solchen Schnappschüssen Menschen, die für einen Grössenvergleich und eine bessere Einordnung sorgen würden, denn es soll ja „der tolle menschenleere, verlassene Strand“ abgebildet werden …

Ein optimaler Blogger Foto workflow sieht für mich (in Anbetracht dessen) daher so aus, mit dem Handy von Anfang an möglichst viele gelungene Bilder zu machen, wobei ich das Motiv und das was ich abbilden möchte fest im Kopf hab. Ebenso Nebensächlichkeiten festzuhalten, aber auch unsinnnige oder doppelte Bilder zeitnah bereits auf dem Handy wieder löschen. Das Handy speichert ab Werk alle Aufnahmen in jpeg. Insbesondere, wenn keine Profi Bildnachbearbeitung für RAW zur Verfügung steht oder das Wissen zur Bedienung dazu fehlt ist das aus meiner Sicht ausreichend.

Es kann allerdings nicht schaden, gleichzeitig in jpeg + RAW zu fotografieren. Mein Google Pixel lässt sich so einstellen. In der Regel verwende ich (Stichwort Foto Workflow für faule Blogger …) jedoch nur jpeg und hebe RAW für später auf. Für irgendwann später.

Es kann natürlich jeder so machen, wie er will. Ich beschreibe hier nur, was ich für praktikabel und ausreichend halte. Mein persönliches Konzept ist eher so, erst Mal loszulegen und möglichst keine allzu groben Fehler zu machen. Ein bisschen so wie Starlink. Verbessern kann man sich im Laufe der Jahre dann ja immer noch.

Selbst eine aktuelle Spitzenkamera macht tolle Bilder nicht von selbst, egal ob in jpeg oder RAW. Bildkomposition und Licht muss immer noch der Fotograf finden und da kann ein Handy, was man stets dabei hat vorteilhafter sein als eine teure Fotoausrüstung, die man erst Mal rauskramen und auspacken muss.

Eine gute Ergänzung ist eine Drohne als fliegendes Auge. Es gibt Internet Blogger, die sind wirklich etwas faul geworden und lassen für Fotos und Videos nur noch ihre Drohne aufsteigen. Von oben sieht alles interessant und fantastisch aus. Anstatt irgend wo hin zu latschen lässt man einfach die fliegende Kamera raus. Zack, fertig ist der Tagesbericht. Das kann in Wüsten aber schnell eintönig werden.

Ich finde, dass die Qualität der Drohnen Kameras bei weitem nicht mit der Technik mithalten kann, die zum Beispiel in einem zwei Jahre alten Google Pixel oder Apple Handy steckt. Unten am Boden kann ein Handy Foto inzwischen durchaus mit der Nahaufnahme einer teuren Systemkamera mithalten. Für prächtige Landschaftsaufnahmen taugen aber erst Drohnen ab 1000€ etwas. Fehler wie starke Lichtunterschiede oder Gegenlicht kompensieren die verbauten Module selbst dann nicht.

Die Basics beim Fotografieren für halbwegs gescheite Fotos. Ein paar Beispiele !

Mit ein paar simplen Tricks und Überlegungen lassen sich die gröbsten Schnitzer vermeiden, um mit wenig Aufwand und nur der vorhandenen Technik trotzdem ansprechende Bilder zu machen.

Achte darauf, dass der Horizont gerade ist.
Beispiel für ein schlechtes Bild: schiefer Horizont und nicht viel mehr zu sehen als Gestrüpp und Blau. In Menorca fotografiert.

Um schiefe Wasserlinien zu vermeiden wird im Handy Display beim fotografieren eine Wasserwage angezeigt. Maximal 1% Abweichung sind okay, um später keine Nachbearbeitung machen zu müssen.

Nicht mit Blitz fotografieren

Mit Blitz zu fotografieren ist nur für die Dokumentation von Unfällen oder Tatorten gut. Auf allen anderen Bildern verdirbt es die Stimmung. Bei mir ist der Blitz immer abgeschaltet und ich suche mir statt dessen bei schlechtem Licht eine Auflage, damit Bilder nicht verwackeln. Sämtliche aktuellen Handies machen auch bei schlechtem Licht gute Bilder.

Was möchte ich abbilden ? Nachdenken eine Sekunde bevor der Auslöser gedrückt wird.

Warum will ich dieses Motiv oder die Situation überhaupt fotografieren und was möchte ich für den Betrachter transportieren ? Wie kann ich das Motiv so ins Bild setzen, dass es am besten zur Geltung kommt ?

Ein paar Beispiele !

Beispiel für ein absichtlich schlechtes Bild: die 14er Vielzahn Nuss ist zwar abgebildet, aber ohne Details erkennen zu lassen. Mit der normalen „Foto“ Funktion vom Handy fotografiert.
Detailaufnahme von zwei Vielzahn Stecknüssen inklusive einer dazu passenden Schraube. Mit der „Portrait“ Funktion vom Handy fotografiert. Es ist klar zu erkennen, welche Form und welche Funktion dieses Werkzeug hat.

Durch die Portrait Funktion wird der Hintergrund weich gezeichnet und die Aufmerksamkeit auf das wesentliche gelenkt. Das weichzeichnen macht die Handykamera vom Google Pixel im Gegensatz zu einer Profikamera nicht mit der Blende, sondern per Software. Schlau.

Beispiel für ein schlechtes Bild: der abgebildete Gewindeschneider wirft Schatten. Durch den starken Kontrast zwischen Hell und Dunkel ist das Innengewinde im Schatten abgesoffen.
Der Gewindeschneider mit Gewindeböhrer und zwei Schrauben. In dieser Nahaufnahme sind die gleichen Gegenstände viel besser ausgeleuchtet und zu erkennen, mit einer leichten Unschärfe der Hand.

Vom Kriegsreporter Robert Capa, der Magnum gegründet hat stammt dazu folgendes Zitat: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“

Das, was man abbilden möchte sollte daher ungefähr das Bild ausfüllen, finde ich. Entscheidend ist, an den weit entfernten Betrachter zu denken und das, was man vermitteln möchte.

Landschaftsaufnahme Tag vs Abends, spiele mit dem Licht

Wenn man von einer Landschaft begeistert ist wird man vermutlich zeitnah seine Kamera abfeuern und versuchen, jeden Fleck drauf zu bekommen. In dem Fall lässt man sich aber von seinen eigenen Emotionen leiten, dabei entsteht nicht unbedingt ein gutes Bild. Einsam in der weiten Wüste stehen kann überwältigend sein. Ein Foto, was gelben Sand in der Mittagshitze abbildet ist jedoch einfach nur schlecht.

Aber wenn die untergehende Sonne Schatten in der Wüste wirft und Besucher einsame Spuren im Sand hinterlassen haben kommt man der Sache schon näher. Morgens und Spätnachmittags sind für Landschaftsaufnahmen in der Regel optimal. Der richtige Zeitpunkt entscheidet oft über ein gutes oder schlechtes Bild.

Etwas weiter oben hab ich in Menorca das Meer mit schiefem Horizont fotografiert. Viel mehr als Gestrüpp, das blaue Meer und der blaue Himmel ist dort nicht zu sehen. Der Aufnahme fehlt eindeutig etwas, obwohl ich mich noch sehr gut an die tolle Zeit am Meer erinnere.

Viel stimmungsvoller ist dagegen diese Aufnahme aus Menorca, wo der nasse Sand die untergehende Sonne spiegelt. Die Dynamik der Wellen, die sich an den Steinen brechen ist gut eingefangen.
Interessante Blickwinkel ausprobieren
Pilz der in der Sonne leuchtet von unten fotografiert

Das erfordert etwas experimentieren, gute Einfälle und Zeit. Ein Perspektivwechsel kann jedoch interessante und überraschende Einblicke erzeugen, für ein originelles Bild.

Triff eine Auswahl ! Weniger ist mehr

In vielen Blogs werden hunderte Bilder hochgeladen und oft unter Zuhilfenahme von extra Slideshow Plugins angezeigt. Das ist der gleiche Fehler, der bei ermüdend langweiligen Dia Abenden gemacht wird. Zeig lieber eine knackige Auswahl mit gut gelungenen Aufnahmen und prägenden Momenten deiner Erlebnisse.

Wäsche trocknet auf einer Leine von einem ExMo LKW
Mehr als eine Hose kann man nicht anziehen.

Ein simpler Fotoworkflow wie dieser ist meiner Meinung nach für viele Blogger ausreichend und könnte die Ergebnisse vieler Foto Reiseblogs erheblich verbessern. Wenn du anderer Meinung bist: es schadet natürlich nicht, sich mit professioneller Fotografie und Bildnachbearbeitung auseinander zu setzen.

Und ich muss an der Stelle auch klar stellen, dass es wesentlich bessere Blogs gibt als meins.

Weiter oben hatte ich die Nachbearbeitung z.B. von RAW Bildern angeschnitten – Ich persönlich mag nachbearbeitete Fotos allerdings nicht besonders. Meiner Meinung nach ist es unecht, Bilder so lange – zu manipulieren – bis es der eigenen Vorstellung entspricht aber nicht mehr der Situation vor Ort. Wenn viele Leute vor Ort waren oder das Wetter schlecht – dann war es nun einmal so. Pech !

Funktionen wie der magische Radiergummi, um Personen per KI aus Bildern zu löschen finde ich geradezu abartig krank. Es ist nicht richtig zu versuchen, eine Wirklichkeit zu erzeugen, die es so nicht gegeben hat. Josef Stalin wäre von den heutigen Möglichkeiten (Wikipedia Fotomanipulation) allerdings begeistert gewesen.

Da halte ich es ehrlich gesagt lieber mit Robert Capa, der die Fotoagentur Magnum mitbegründet hat. Noch ein Zitat von ihm: „Die Wahrheit ist das beste Bild“

Aber zurück zum Thema Foto Workflow für faule Blogger …

Für Internet Blogs kann die Fotobearbeitung, wenn das Ausgangsbild okay ist, vereinfacht und schnell wie folgt aussehen:

Fotos auf 1280 x 720 (1000 Pixel, 800 Pixel) reduzieren oder passenden Ausschnitt wählen. Ich achte stets darauf, dass die Breite bei mir 1280 Pixel ist. Die Höhe kann durchaus abweichen, das stört das Design der Seite nicht.

Es kann nicht schaden, das Foto in der jeweiligen Bildbearbeitung gegebenenfalls etwas aufhellen. Bei mir ist das die „intelligente Bildkorrektur“ im Corel Paintshop X9. Für die Lizenz hab ich nur sparsame 17€ bezahlt, die Software ist schon etwas älter. Reicht für das meiste, aber die automatische Bildkorrektur ist nicht für alle Situationen und Aufnahmen geeignet. Abgesehen von der Aufhellung und Anpassung der Farben nimmt die Fotokorrektur eine leichte Schärfung vor. Meiner Erfahrung nach ist das am ehesten für Innenaufnahmen, Produktfotos oder Lebensmittel geeignet.

Stimmt die Auflösung 1280 x 720 und der Ausschnitt kann das Foto gespeichert werden. In hoher Qualität (85%-90%) und theoretisch damit erst Mal zu gross

Bearbeitete jpeg Bilder haben bei mir 1280 x 720 Pixel und sind zwischen 300 und 400 Kilobyte gross. An der Stelle fangen viele Blogger normalerweise an, die Qualität so weit abzusenken, dass Bilder mit niedrigerer Auflösung und Qualität nur noch 100 bis 200 Kilobyte haben. Ein arbeitsintensiver und zeitaufwändiger Prozess und das Ergebnis ist qualitativ oft enttäuschend. Grund ist, dass die Seite für Google keine zu lange Ladezeiten haben sollte.

Das kann man aber automatisch nebenher mit einem cleveren Plugin erledigen. Mit Null Arbeit und praktisch ohne Qualitätseinbussen. Dazu später mehr.

Fotos einfach in jpeg verwenden und zunächst in verschwenderisch guter Qualität speichern ohne allzu viel Aufwand zu betreiben (und ohne Umwege über RAW) stellt einen optimalen workflow beim bloggen dar. Vor allem, wenn man schnell & viel publizieren will. Daher: wenn sich mitteilen oder etwas dokumentieren im Vordergrund steht und nicht ein perfekt inszenierter Auftritt. Bei beruflichen Reisebloggern und Profi Fotografen sieht das natürlich anders aus. Dort wäre eine so schnelle Arbeitsweise keine gute Visitenkarte.

Für den Blog Artikel ist es dann gut, wenn der erste Absatz in etwa eine Zusammenfassung enthält, worum es geht. So kann der Leser einordnen, ob der Artikel interessant für ihn ist und Google mag diese arbeitsweise auch bzw versteht es am besten. Alle Bilder sollten eine alternative Beschreibung haben, wo sachlich in einem Satz zusammen gefasst ist, was auf dem Bild zu sehen ist. Gut sind Links im Text, die zu weiter führenden Webseiten führen. Der Klassiker ist dabei Wikipedia, um schwierige Begriffe oder Zusammenhänge zu erklären.

Ich finde, mit guten, aussagekräftigen und vielleicht etwas ungewöhnlichen Bildern bloggt es sich fast von allein und ich bin immer wieder selbst erstaunt, wie ich inzwischen auf über 250 Artikel gekommen bin.

Neu ist die Möglichkeit, eigene Texte von einer KI überarbeiten zu lassen. Diese Möglichkeit finde ich faszinierend. So schafft es zum Beispiel die KI-basierte Textverbesserung DeepL (Webseite) sehr gut, Sätze lesbarer umzuformulieren oder umständliche Satzformulierungen zu glätten. Manchmal verlieren die Texte aber auch an Schärfe und klingen unverbindlich weichgespült, so dass ich die Vorschläge nur gelegentlich übernehme.

Trotzdem eine Option, die man sich als Blogger anschauen sollte. Schwere Satzbaufehler und umständliche Formulierungen findet die KI und schlägt Verbesserungen vor.

Das WordPress Internet Blog mit Plugins optimieren

Wenn das Internet Blog soweit eingerichtet und mit den ersten Fotos und Stories versehen ist kommt der Zeitpunkt, das ganze noch etwas zu optimieren. Mal angenommen, Du hast 5 Artikel mit 50 Bildern online und alles soweit eingerichtet. Sobald das Blog etwas bekannt wird kommen dann sofort Spammer und kleistern Kommentare mit Schwachsinn unter deine mit Sorgfalt geschriebenen Artikel. Google erwartet, dass die Inhalte für eine Auffindbarkeit in der Suche indexiert werden. Ausserdem findet es Google gut, wenn die Ladezeiten nicht zu lang sind.

Für das alles gibt es ein paar praktische WordPress Plugins, um darauf zu reagieren. Mehr als eine Stunde muss man sich nicht damit beschäftigen, damit zukünftig alles smooth läuft.

Advanced noCaptcha & invisible Captcha

Dieses Plugin sorgt dafür, dass die automatisierte Anmeldung von Benutzern über Scripte erschwert wird. Installieren & Einrichten.

Adios zu Spam mit Akismet

Natürlich gibt es dann immer noch Spam Kommentare, das meiste davon filtert Akismet. Insbesondere englische Kommentare kann man ungesehen löschen, das ist immer Spam, egal wie interessiert an deinen Inhalten es klingt. Installieren & Einrichten.

miniOrange 2 Factor Authentication

Dieses Plugin fügt eine weitere Sicherheitsebene ein. Zukünftig ist für die Anmeldung im Blog nicht nur der Benutzername und das Passwort notwendig, sondern ein einmalig erzeugtes Passwort auf dem Handy. Ein Angreifer müsste für eine erfolgreiche Übernahme der Webseite nicht nur das Admin Passwort erfahren haben sondern auch noch das Handy kontrollieren.

Erfordert etwas Einarbeitung und die Google Authentifikator App auf dem Android / Apple Handy, aber diesen Schritt empfehle ich ausdrücklich.

Denk zusätzlich daran, dass das FTP Passwort am besten gleich ein ganzer Satz ist mit Zahlen und Sonderzeichen.

Blogpasswort1 ist schon Mal nicht schlecht, BlogPasswort(2024)++ ist besser.

Bilder Verkleinerung WebP, Converter for Media von matt plugins

Etwas weiter oben hatte ich ja berichtet, das ich mir mit der Verkleinerung von jpeg Bildern keine Mühe mache. Das erledigt nämlich dieses Plugin praktisch nebenbei. Der Converter for Media wandelt alle Bilder zusätzlich in das Format WebP (Wikipedia) um, was signifikant weniger Speicherplatz verbraucht.

So werden Bilder, die als jpeg happige 400 Kilobyte haben an den Browser als webp ausgeliefert. Die webp Version hat aber nur 150 bis 200 Kilobyte bei der gleichen Auflösung und Qualität. Dieses Verfahren wird von praktisch allen aktuellen Browsern unterstützt, die Ladezeiten für Webseiten sinken damit drastisch. Falls irgend ein Browser webp nicht unterstützen sollte wird das Bild wie gehabt als jpeg angezeigt. Mit diesem Plugin kann man daher überhaupt nichts falsch machen.

Google findet einen raschen Seitenaufbau und geringe Ladezeiten für Webseiten ausgesprochen gut und es gibt keinerlei Nachteile. Im Gegenteil, seinen Workflow mit jpeg muss man nicht umstellen und kommt um eine aufwändige Foto Nachbearbeitung vermutlich komplett herum. Mehr als gelegentlich nach dem hochladen neuer Artikel die Konvertierung anstossen muss man auch nicht machen, damit alles funktioniert.

Davon abgesehen funktioniert das Plugin absolut wartungsfrei und erfordert keinerlei Aufmerksamkeit.

Google SEO, All in One SEO

SEO steht für Search Engine Optimierung. Dieses Plugin sorgt dafür, dass Google oder Suchmaschinen wie Bing besser verstehen, worum es in den Artikeln geht. Das SEO Plugin erweitert jeden Artikel um einen Kasten, in dem man Platz für 60 Zeichen wesentlicher keywords (Stichwörter) hat. Diese sollten den Inhalt vom Artikel kurz und knackig beschreiben. In einem zweiten Kasten wird für jeden Artikel eine 160 Zeichen lange Kurzbeschreibung hinterlegt, die präzise den Inhalt zusammen fasst.

Gut ist, wenn im ersten Absatz eine Zusammenfassung inklusive der wichtigsten Keywords auftaucht, worum es geht. Das hab ich in diesem Artikel zum Beispiel falsch gemacht. Die Einleitung ist etwas lang geworden und soweit ich es verstanden hab mag es Google nicht, wenn man zu viele Themen wie WordPress Einrichtung, gute Texte schreiben und Überlegungen zu guten Fotos in einem einzigen Artikel zusammen mantscht.

Die Suchmaschinenoptimierung SEO ist eine Wissenschaft für sich, es gibt unzählige Artikel dazu und sogar Agenturen, die sich kostenpflichtig auf das optimieren von Artikel spezialisiert haben. Ich freue mich wenn ich sehe, dass bestimmte Blog Artikel, die ich für sehr gelungen halte bei Google gut ranken. Aber allzu verbissen sollte man es als Blogger nicht sehen. Für Themen wie Reise & Urlaub gibt es unzählige Blogger, so viel wie Muscheln an der Nordseeküste. In dem Bereich gut zu ranken ist schwierig.

Letztendlich lässt sich Google auch nicht in die Karten schauen, welche keywords oder Texte am besten funktionieren würden. Selbst geschriebene Artikel und eigener, authentischer Content zählt auf jeden Fall dazu.

Ich persönlich sehe es tatsächlich als Herausforderung, interessanten, guten Content zu Themen zu liefern zu denen bislang kaum etwas geschrieben wurde. Das ist viel informativer als der x-te Text zu einem Island Ringstrassen Roadtrip. So gibt es kaum Blogger, die sich mit den heissen Quellen in Sardinien so intensiv auseinander gesetzt haben wie ich. Mein Artikel dazu (Link) ist mit eigenen Fotos und einer ausführlichen Recherche ziemlich gut geworden, finde ich.

Gute – aber sicherlich nicht perfekte – Fotos, sehr nützlicher Content für Sardinien Besucher => Google hat das mit einem Platz in der Top 10 belohnt, wenn man „heisse Quellen Sardinien“ oder Thermalquellen Sardinien in der Suche eintippt.

Unabhängig davon kann das All-in-One SEO Plugin Fehler im Textaufbau erkennen. Insbesondere für Neueinsteiger, die nicht gewohnt sind längere Texte zu schreiben ist das eine ziemliche Hilfe. So macht das Plugin Vorschläge, Bandwurmsätze oder zu lange Absätze zu unterteilen, erinnert daran, Links zu anderen Webseiten einzubauen oder moniert Sätze, die mehr als zwei Mal mit dem gleichen Wort (Der,Die,Das) anfangen.

Bei mir werden regelmässig fehlende Steigerungswörter wie fantastischste einzigste wundervollste angemahnt, aber das ist einfach nicht mein Schreibstil. So ist es auch mit Rechtschreibfehlern: ich mag den (sogenannten) Buchstaben ess-zett nicht (Erklärung) und daher taucht dieses Zeichen hier im Blog nicht auf. „Fresh reading ease“ (übersetzt in etwa flutschig zu lesender Text) ist bei mir ebenfalls kontinuierlich schlecht. Aber das schiebe ich darauf, dass diese Leute vom Plugin kein Deutsch können. Trotzdem hat das Plugin prima Ansätze, einen zum guten Schriftsteller zu erziehen.

WP Rollback

Manchmal haken Plugins einfach, in dem Fall kann man mit WP Rollback auf vorherige (funktionierende) Plugins zurück schalten.

Fazit

Ein ansehnliches Foto Webblog betreiben, was gut zu lesende Texte, beeindruckende Reise Bilder und viel nützliches enthält – das ist in etwa mein Anspruch als Blogger. Dabei aber bitte nicht zu viel Zeit am Computer verbringen, für frickeligste Optimierungen die sowieso niemand wertschätzt.

Als privater Blogger sollte man zwar ein Impressum haben und sich ans Urheberrecht halten, aber um Geschäftsbedingungen, von einem Anwalt erstellte Cookiebanner und Einwilligungen wegen Facebook oder Youtube kommt man herum. Falls das geplant ist (oder gar ein eigener Shop) wird es schnell aufwändig und kompliziert.

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