Unterwegs mit Mia & Peer, auf der Insel Romo in Dänemark April 2017. Ein weiterer Urlaubs Einsatz vom DAF T244 im Ausland. Für mich ist das Fahrzeug zu dem Zeitpunkt (immer noch) neu und vieles ungewohnt. Ich bin erst Mal etwas vorsichtig damit.
Der April ist eigentlich noch viel zu früh, um an die Nordsee zu fahren und dort längere Zeit zu campen. Das Wetter ist meist unbeständig, sehr windig und es ist noch sehr kalt. Um es meinen Kindern nicht zu schwer zu machen, hab ich daher auf das bewährte Konzept „etwas Camping“ und ansonsten „Ferienhaus“ für eine Woche gesetzt.
In Dänemark ist es so, dass alle Ferienhäuser grundsätzlich immer am Samstag neu belegt werden, immer wochenweise. An diesem Haupt An- und Abreisetag geht es auf den Strassen entsprechend hektisch zu.
Das haben wir bewusst vermieden, in dem wir die An- und Abreise einige Tage vorher bzw nach dem Stichtag „Samstag“ gelegt haben. Auf Romo erwartet einen Sandstrand ohne Ende. In Deutschland undenkbar, in Dänemark normal: ein Grossteil davon kann mit dem Auto befahren werden. Camping ist dort allerdings untersagt und so wie ich es einschätze wird das von der lokalen Polizei auch überprüft. Um die Campingplätze zu füllen möglicherweise, aber sicherlich auch wegen Unrat und Fäkalien am Strand. Obwohl es im Süden am Strand tatsächlich Ecken gibt, die echt abgelegen sind – über Nacht riskiert habe ich das campen dort allerdings auch nicht.
Der Haupt Autostrand ist in Lakolk, dort geht es dann entsprechend hektisch zu. Wer das nicht mag, fährt nach Sonderby in den Süden. Richtig ruhige Ecken ergeben sich, wenn man direkt in Sonderby am Strand rechts abbiegt und wieder Richtung Norden fährt. Diese Strecke, auf der nicht immer festgefahrene Wege sind, ist aber definitiv nur mit 4×4, gutem Profil und etwas reduziertem Reifendruck fahrbar. Für mich hat die Kombination LKW / einfaches Ferienhaus erneut gut funktioniert. So viel konnten wir zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht draussen unternehmen, wir haben dafür viel gemütliche Zeit drinnen mit kochen, backen und spielen verbracht. Und moderaten Spaziergängen am Strand, gut verpackt in wärmende Kleidung.
Ein sehr guter Campingplatz, auf den mich Joachim hingewiesen hat, ist in Sonderby / Molby im Romersvej. Perfekt gemanaged und günstig, die Fahrzeuge stehen rund um zwei künstliche Bade Seen herum. Auf Romo gibt es leider nicht viele Attraktionen. Das ist die Insel der nicht vorhandenen Museen – nur noch auf den herumhängenden Karten wird auf nicht mehr existierende Ausstellungen und Kultur Hotspots verwiesen. Ein Highlight war für uns allerdings das eigentlich geschlossene Sommerland. Ein verlassener, verfallener Kinderspielpark, mehr dazu im zweiten Beitrag. Für besorgte Eltern der Horror, für meine Kids dagegen das Paradies.
Für T244 Besitzer könnte es sich zum Urlaubs Hobby / Nebenerwerb entwickeln, Fahrzeuge aus dem Sand zu bergen. Darauf hat mich ebenfalls Joachim hingewiesen. Also nehmt ein reissfestes LKW Bergeseil mit mindestens 6 Meter Länge (besser mehr) und einen Schekel mit. Das ist diese verschraubbare Öse. Ich finde dabei ein träges Seil mit Stoff Ummantelung besser als ein Stahlseil. Mit einem LKW Bergeseil sollte man beim vorsichtigen und nicht ruckartigem bewegen von PKW bis 2 Tonnen auf der sicheren Seite sein. Am besten Motor aus und Gang raus beim zu bergenden Fahrzeug – dann ganz sanft ziehen. Es sollte schonend ohne Motorkraft vom zu bergenden Fahrzeug klappen, wenn 7 Tonnen 4×4 gegen 2 Tonnen arbeiten.
Auf den Bildern kann man gut erkennen, dass der DAF am Strand meistens auf festgefahrenen Abschnitten steht und nicht einsinkt. Und welche Bodenfreiheit er hat. Diese Abschnitte sind für alle Fahrzeuge problemlos befahrbar. Aber etwas abseits gibt es Bereiche, die aus einer kleinen Mulde bestehen und mit weichem Flugsand gefüllt sind. Obwohl diese Dellen im Sand nicht tiefer als 10 oder 15 Zentimeter sind reichen sie völlig aus, um ein gewöhnliches Auto festzusetzen.
Auf dem Bild sieht man so eine Lage. Dort hat jemand völlig verzweifelt mit einer zertretenen Europalette um sein Fahrzeug gekämpft, um es dem Sand wieder zu entreissen. Der T244 dreht an solchen Stellen einfach nur seine Kreise.
Wir haben in dem Urlaub dann sehr davon profitiert, dass die Kabine hinsichtlich der Elektrik perfekt ausgerüstet war. Solarzellen, zwei dicke Akkus, ein 3000W Wandler, strahlend helles Licht, Kühlschrank. Das alles komplett autark.
In Dänemark ist das Einkaufen nämlich sehr teuer. Alles, was mit Fleisch zu tun hat oder speziell produziert werden muss wie Fertiggerichte kostet 50% bis 100% mehr. Brötchen: 1 Euro. Simple Dönertasche aus der „Restaurant Meile“ beim Strandcamping in Lakolk: 12 Euro. Überhaupt Restaurants: unbezahlbarer Luxus. Spezialitäten wie Rullepölse (sehr lecker) sollte man aber probieren.
Aber da hatten wir vorgesorgt und die Monster Kühl & Gefrier Kombination im LKW bis zur Kante mit Leckereien gefüllt. Und Brot kann man prima selber backen. Überhaupt gibt es in Dänemark viel öfter einladende Picknick Tische als in Deutschland.
Tipps zu Dänemark
Dänemark ist teuer. Also, ohne Ende von zu Hause mitnehmen und Brot nach Möglichkeit selber backen. Verlasst euch einfach drauf, dass die Dänen an schönen Stellen einen Picknick Tisch plaziert haben. Unser LKW war in Dänemark schon ein ziemlicher Hingucker. Dazu muss man wissen, dass Autos in Dänemark einer Luxussteuer unterliegen. Grosse und teure Fahrzeuge sind im Strassenverkehr die Ausnahme. Kleinwagen von Fiat, KIA oder Ford gibt es auffallend viele. So, was machen die Deutschen ? Fahren nicht nur reihenweise mit den dicksten BMW und Audi herum, sondern gleich mit nem militärischen Allrad LKW zum Strand – und das nur so zum Spass.
Abgesehen von dem Wechseltag „Samstag“ in den Urlaubsgebieten ist in Dänemark deutlich weniger Verkehr als in Deutschland. Auch geringste Verkehrsverstösse, daher auch kleinste Geschwindigkeitsverstösse, werden krass bestraft. An die Speed Limits sollte man sich tunlichst halten, ganz konkret sorgt das aber für einen ruhigen Verkehr und macht es für einen LKW mit maximal 80 leicht, überall mitzukommen. Meist ist 70, maximal 100, in den Ortschaften wird auf 40 gebremst, damit niemand zu schaden kommt.