Eigentlich waren die Lofoten mein hauptsächliches Reiseziel. Aber auf den Vesteralen haben sich so viele Möglichkeiten für interessante Fotos und Erlebnisse ergeben, dass ich erst Mal darüber bloggen muss.
Wikipedia meint, dass sich Wattwürmer nur im Oktober während des Vollmondes fortpflanzen.
Abstecher nach Nyksund
Das abgelegene Fischerdorf Nyksund ist erst seit 1960 mit dem Auto erreichbar. Ehemalige Lagerhäuser und Betriebe der Fischerei Industrie wurde in Lädchen, Souvenirläden und Cafes verwandelt.
Mir hat Nyksund gut gefallen, aber die Ausrichtung auf die Touristen – vielmehr das Geld der Touristen – ist leider allgegenwärtig. Es wird auf nicht zu übersehenden Schildern um eine Spende für den Ausbau der Strasse gebeten, der Parkplatz kostet selbstverständlich etwas und die Kunst Galerie möchte 50 Kronen Eintritt. Das alles in Norwegen, einem sehr reichen und für Touristen sehr teuren Land.
Kaum einladend und nicht weiter verwunderlich, dass immer weniger Besucher kommen, das Dorf charmant verfällt und viele Läden oder Restaurants leer stehen. 300m ausserhalb vom Ort gibt es am Meer einen einfachen Parkplatz (Nyksund Bobilcamp), für den ich faire 12€ bezahlt habe.
Unterwegs auf Andoya, den Versteralen Norwegen
Rückwirkend betrachtet haben mir die Vesteralen genau so gut gefallen wie die Lofoten. Okay, auf den Lofoten gibt es noch mehr lohnende Motive für Fotografen, aber dafür ist dort im Sommer wesentlich mehr Rummel. Unterm Strich sind die Vesteralen das angenehmere Reiseziel.
Der kleine, urig eingerichtete Pub ist hier: Smia Cafe & Pub Bleik
Der 11.08.2023 – ein vollgepacker Chris Tag, auf den Vesteralen
Ein Tag, an dem ich extrem viel erlebt und fotografiert habe. Manchmal passiert bei mir gar nichts ausser lang ausschlafen, bloggen & faulenzen. Dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse wieder.
Die Hurtigruten sind eine Institution in Norwegen, denn diese Schifffahrtlinie war lange Zeit die Lebensader Norwegens. Mit den Hurtigruten wurden alle Arten von Ware von Nord bis Süd transportiert. Ersatzteile, Post, ganze Autos, wichtige Maschinen. Für viele Menschen war es die einzige Möglichkeit, die lang gezogene Küste entlang zu Reisen.
Inzwischen hat Norwegen ein sehr gut ausgebautes Strassennetz und die Hurtigruten haben als Transportmittel an Bedeutung verloren. Daher hat sich die Linie in den letzten Jahren gewandelt und bietet vermehrt Kreuzfahrten an, um eine neue, zahlungskräftige Klientel aus dem Ausland mit Luxusreisen anzusprechen.
Eins der ausgemusterten Schiffe, die Finnmarken (Baujahr 1956), kann man komplett restauriert im Hurtigruten Museum Stokmarknes besichtigen. Ein Besuch, den ich unbedingt empfehlen würde.
Für den engen Maschinenraum muss eine spezielle Führung gebucht werden, aber ansonsten kann man im gesamten Schiff inklusive der Laderäume, der Kabinen, dem Deck, der Poststation und der Brücke herumklettern. Die Geschichte einzelner Reisender wird liebevoll erzählt und hinter verschlossenen Kabinentüren kann man Aufnahmen hören, wie Menschen damals an Board geredet, gestritten oder gefeiert haben.
Heutzutage kann man immer noch als Passagier mit den Hurtigruten unterwegs sein, ohne ein spezielles nobel Event zu buchen. Einfach an Board gehen und am Schalter eine Fahrkarte kaufen.
Insbesondere die Fahrt von Stokmarknes (Vesteralen) nach Svolvaer (Lofoten) durch den Tengelfjord soll spektakulär sein. Abfahrt ist am frühen Nachmittag direkt beim Museum, wo man auch parken kann. Von Svolvaer zurück nach Stokmarknes fährt spät Abends eine weitere Fähre, so dass man nach Mitternacht zurück ist.
Die Wollschweine hab ich am nächsten Tag nochmal besucht und sie mit Spagetti gefüttert. Das mochten sie sehr gern. Drei sehr neugierige & zutrauliche Tiere. Eins hat traurig gequickt, als ich gehen musste. Falls ich eines Tages Mal Hobbybauer werden sollte, hab ich Wollschweine …
Nachts um 0:30h = heisse Dusche mit Wasser aus einem nahen Bach, Tauchsieder und Akkubrause. Dann komplett erledigt ins Bett. Am nächsten Morgen hab ich verschlafen – und war auf dem Cafe Parkplatz komplett eingeparkt. An einem Samstag, naja hätt ich wissen müssen …