Nicht alles, was glänzt ist Gold und damit wertvoll – das gilt auch für Bernstein. Insbesondere, wenn man noch nie Bernstein gesammelt hat kann die Unterscheidung von gewöhnlichen Steinen schwierig sein. Bei uns in Europa findet man Bernstein an den Stränden der Nordsee Inseln und an den Sandstränden der Ostsee. In diesem Blog Artikel erkläre ich, wie man Bernstein erkennt und leicht von gewöhnlichen Steinen unterscheiden kann.
In der oberen Reihe liegen ein paar Bernsteine in den typischen Farben orange, rötlich und hell gelb honigfarben. Ganz rechts ist ein milchiger, eingetrübter Natur Bernstein. Den grossen Bernstein ganz links hab ich gekauft, er wurde vom Verkäufer professionell in einem Sandbad erhitzt und geschliffen. In der unteren Reihe liegen zwei gewöhnliche Steinchen und ein vom Meer rund geschliffenes Stück Glas.
Typische Strandfunde bestehen meistens aus dem hell gelben Bernstein, der vom Meer rund geschliffen wurde und eigentlich sofort ins Auge springt.
Ohne Hilfsmittel & gratis: die Zahnprobe.
Bernstein ist sehr weich. Wenn man damit vorsichtig an die eigenen Schneidezähne klopft, ist der Klang und das Gefühl so, als ob man mit einem Gegenstand aus Plastik den Zahn berührt. Ein Feuerstein, Glas oder ein ganz kleiner Kieselstein erzeugt dagegen ein eher hartes clicken am Zahn.
Das funktioniert ohne Hilfsmittel und kleine Kiesel für eine Gegenprobe findet man überall. Nur bei winzigen Bernstein Krümeln wird es kniffelig.
Nach Dichte sortiert: der Salzwasser Test
Ein Bad in stark konzentriertem Salzwasser trennt Bernstein von gewöhnlichen Steinen oder Glas.
Bernstein ist viel leichter als mineralischer Stein. In stark konzentriertem Salzwasser fängt Bernstein daher an zu schwimmen. Steine, Glas oder Metalle bleiben unten liegen. Da man nur einen Becher, Kochsalz und Wasser braucht ist dieser Test simpel und zu Hause leicht durchzuführen. Dieser Test eignet sich sehr gut, um kleinste Bernstein Krümel von Sand zu trennen.
In der Schale schwimmen die Bernsteine und Steine vom ersten Bild oben.
Mit aufwändiger Technik: Test mit UV Licht
Bernstein fluoresziert unter UV Licht. Sand, Quarz und gewöhnliche, mineralische Steine jedoch nicht. Mit einem starken UV Strahler kann man im Dunkeln am Strand Bernstein zum leuchten bringen, um ihn ohne lang Suchen einfach nur einzusammeln. Mit UV Licht kann man Bernstein auch von nachgemachtem Bernstein aus Kunststoff unterscheiden. Da so eine UV Taschenlampe erst im Internet bestellt werden muss ist diese Methode eher nicht für spontane Strandspaziergänge geeignet.
Und wo findet man Bernstein ? Tipps zum Bernstein finden am Strand !
Bernstein komm an der Nordsee und an der Ostsee im Baltikum vor. Insbesondere im Herbst und im Frühjahr, wenn das Meer aufgewühlt ist wird Bernstein angespült. Das Meer und die Wellen funktionieren dabei wie eine riesige Maschine, in der Materialien nach Dichte sortiert werden. An der Nordsee sind die vorgelagerten Inseln (Deutschland und Niederlande) gute Fundgebiete, insbesondere nach Stürmen & Ostwind. Im Sommer, wenn das Meer ruhig ist und mehr Spaziergänger unterwegs sind muss man dagegen schon sehr viel Glück haben. Es wird weniger angeschwemmt und es sind potentiell mehr Bernsteinsucher unterwegs.
Die richtige Jahreszeit und gutes Timing ist daher wichtig. Und etwas Glück natürlich.
Bernstein spült zusammen mit kleinen, zerbröselten Holz oder Torfteilchen an, die eine vergleichbare Dichte haben. Wenn am Strand Felder mit schwarzen Holzbröseln sind würde ich genauer hinschauen. Eventuell glitzert dort Bernstein.
Ein letzter Tipp noch: nimm eine Zip-Tüte mit zum Strand, um die Funde zu sammeln.
Viel Spass beim Bernstein suchen – und Finden – wünscht Chris !