Meistens wird der Hraunhafnartangi Leuchtturm für den nördlichsten Punkt vom Festland Island gehalten, aber die Rif Landspitze / Rifstangi ist tatsächlich noch weiter nördlich. Ich hab mich aus Neugier dorthin auf gemacht, was sich zu einer richtigen, kleinen Expedition entwickelt hat. Am nördlichsten Punkt von Island lassen sich Reste von einem Schiffswrack entdecken, ein schöner Sandstrand und ein Spukhaus.
Wer im September kommt, kann sich als Verpflegung Beeren pflücken.
Der Weg zum nördlichsten Punkt Islands
Auf der Karte sieht die Anreise einfach aus: von der 870 bei den Koordinaten 66.506324, -16.171163 abbiegen und dem Wegweiser „Rif“ folgen. Der ehemalige Weg ist allerdings ziemlich schlecht und nur anfangs mit aufgerüsteten, schweren 4×4 Geländewagen befahrbar. Selbst für meinen ex-Militär Truck war bei 66.518384, -16.184863 Schluss und ich hab den DAF T244 geparkt, um die restlichen 2,5 Kilometer zu laufen.
Von der Abzweigung bei der 870 ist man hin & zurück etwa 2 x 4 km = 8 Kilometer zu Fuss unterwegs. Als Wanderung wäre der nördlichste Punkt Islands daher auch für Besucher ohne Geländewagen gut machbar. Man kann sich kaum verlaufen, das Gelände ist flach. Die Mobilfunkabdeckung ist mit 3G / 4G sehr gut.
Am Ziel – der nördlichste Punkt von Island
Was gibt es dort noch zu entdecken ?
Dort oben, am nördlichsten Ende von Island, steht ein verlassenes Farmhaus, welches seit Jahrzehnten dem Verfall trotzt. Der feine Sandstrand sieht ziemlich passabel aus !
Das war ein richtiges Spukhaus ! Überall lagen dort Knochen herum, beim Vollmond erwacht dort sicherlich alles zum Leben.
Eine Zeit lang dachte ich, dass ich hier in Island am nördlichsten Punkt all meiner Reisen angekommen wäre. Aber dann ist mir eingefallen, dass Karasjok im äussersten Norden von Norwegen, wo ich als Goldsucher unterwegs war – tatsächlich noch nördlicher ist.
Ich bin eben doch schon ziemlich weit herum gekommen.
Wikipedia hat die beste Liste über geografische Punkte in Island:
de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fernsten_Punkte_Islands
Zum Thema 66 Grad Nord hab ich noch ein cooles Blog gefunden:
Das ist die Geschichte von Julian, Andre, Wendelin und Jens, die 2018 vom nördlichsten Punkt Islands zum südlichsten Punkt Islands gewandert sind. In 27 Tagen, ohne Versorgung von aussen. Eine hervorragende sportliche und persönliche Leistung – und spannend zu lesen !