Mia und Peer haben gerade Ferien. Die beiden haben sich einen Flieger gebucht: auf nach Island zum Overlander Papa. Für rund zwei Wochen wird es daher eng im Truck und ich muss mich etwas umgewöhnen.
Normalerweise hab ich die Kabine für mich allein und kann mir aussuchen, wann ich aufstehe und wohin es tagsüber geht. Jetzt klingelt der Wecker um 9 und die Reiseroute muss exakt geplant und besprochen werden. Abwasch, Kochen, der Inhalt vom Chemieklo und sämtliche Ausgaben haben sich über Nacht verdreifacht. Genug Platz haben wir im Grunde nicht. Töchterchen Mia (18) macht es sich vorne in der Fahrerkabine gemütlich. Der DAF T244 hat dafür eine bequeme Liege hinter den Sitzen, das klappt super. Aber Sohnemann Peer (16) ist dank guter Pflege und Fütterung inzwischen grösser als ich. Anders als bei früheren Urlauben passen wir nicht mehr gemeinsam ins Kabinenbett.
Wir hatten überlegt, für Peer jedes mal Abends ein Zelt aufzubauen, aber damit ist man viel zu unflexibel. Einerseits macht das bei Kälte, Wind und Regen keinen Spass und damit ist in Island auch im Sommer zu rechnen. Dann ist man bei der Wahl des Stellplatzes zu sehr eingeschränkt und kann wirklich nur noch auf den Campingplatz. Für Peer bauen wir nun jeden Abend die Kabine um und er schläft „unter dem Tisch“ auf einer Luftmatratze. Nicht gerade Luxushotel, aber für eine kurze Zeit mag das gehen.
Das hat den Vorteil, dass man den DAF einfach irgendwo abstellen kann um Feierabend zu machen. Ohne „Campingverhalten“ zu zeigen. Grundsätzlich ist der DAF T244 ein Fahrzeug, was einen überall hinbringt und komfortables übernachten abseits der Zivilisation auch unter sehr schlechten Bedingungen ermöglicht.
Streng genommen ist in Island sogar Campingplatz Zwang. Aber zu einem friedlich abseits parkenden Fahrzeug, was nicht mehr macht als mit vier Räden den Boden zu berühren sagt normalerweise keiner was.
Irgendwo weit draussen ist es sowieso egal.
Aber kommen wir erst Mal zu den Neuerungen:
Ich hab die beiden vor dem Urlaub gebeten, Ziele etwa im Gebiet Island Süd / West anzugeben. Die beiden sollten selber recherchieren, was sie gern besuchen möchten. Ich würde das ganze dann noch mit ein paar Hochland Touren garnieren.
Ausserdem wurden die Aufgaben diesmal klar verteilt: Peer war für den Abwasch am Morgen verantwortlich, ich für Mittags, Mia für Abends. Ohne Diskussionen.
Persönliche Reisewünsche berücksichtigen und klar verteilte Aufgaben: das ist das ideale Rezept für einen erfolgreichen Urlaub – mit mehreren Beteiligten.
Nachteil für mich: ein erneuter Besuch vom Gullfoss und dem Jökulsarlon. Und zu diesem dämlichen Flugzeugwrack am Stand wurde ich ausserdem hingeschleift. Aber egal. Gute Mine zum Bösen Spiel, denn bei mir stand ja das gemeinsame Erlebnis mit meinen echt gross gewordenen Kindern im Vordergrund.
Daher: erneuter Aufbruch zu ein paar isländischen Hauptattraktionen.
Ausflug ins Pakgil Gebirge, Strasse 214
Das Pakgil Gebirge ist über die sehr spannende Piste 214 leicht zu erreichen, diese beginnt östlich von Vik. Direkt unterhalb vom Gletscher wartet ein kleiner Campingplatz, von dem aus Wanderwege beginnen.
Neuigkeit: Peer hat die Drohne zum laufen bekommen !
Das ist tatsächlich eine etwas dämliche Geschichte. Ich fahre nämlich seit geraumer Zeit mit einer nie benutzten Drohne herum. Durch Länder wie den Iran, durch die Pyrenäen, zum Stromboli … das Gerät war zwar stets im Gepäck, aber benutzt hab ich es nie. Ich bin irgendwie nicht mit der Bedienung und der Einrichtung klar gekommen und tatsächlich haben Peer und ich dann nochmal zwei Tage mit Internetrecherchen gebraucht, um das Gerät – endlich – Mal fliegen zu lassen.
Es ist eine inzwischen etwas angestaubte DJI Phantom 3. Sogar die Gesetzgebung hat mich inzwischen überholt. Offenbar braucht man neuerdings eine Versicherung und einen Führerschein dafür.
Das Bild oben hat Peer gemacht. Wir fahren in Island durch mit Moos bewachsene Lavaplatten.