Auf Hrisey geht es gemütlich zu. Autos waren lange Zeit verboten, so dass sich Trecker als Transportmittel etabliert haben. Davon zeugen eine lange Reihe von Treckern, die im Hafen abgestellt sind und auch die wenigen Bewohner von Hrisey sind oft damit unterwegs.
Morgens um 7:20h legt die erste Fähre von Asskogssandur (Road 82) aus ab, um die kleine Insel Hrisey innerhalb von 20 Minuten zu erreichen. Das kleine Schiff verkehrt alle 2 Stunden, spätestens um 21h sollte man sich zur Rückreise am Hafen in Hrisey einfinden.
Die Insel (Hrisey – Wikipedia) ist eine abgeschiedene Idylle am Meer, mit einem phänomenalen Panorama auf die umliegenden Berge. Denn Hrisey liegt mitten im Fjörd, man ist an diesem magischen Ort gleichzeitig vom Meer und den Bergen umgeben. Im Sommer ist das ein Paradies für Kinder mit vielen Spielmöglichkeiten und einer abwechslungsreichen Natur.
Was kann man auf Hrisey unternehmen ?
Wandern und Vögel beobachten stehen ganz oben auf der to-do Liste für Hrisey. Vögel sind ganzjährig geschützt, es gibt weder Raub- noch Nagetiere wie Mäuse & Ratten. Hrisey ist somit Habitat für über 40 verschiedene Vogelarten. Leider bislang keine Papageientaucher.
Im Ort gibt es einen Supermarkt mit Mini Cafe, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen.
Auf dem höchsten Punkt des Wanderweges gibt es einen kleinen Rastplatz mit windgeschützten Sitzbänken für ein Picknick.
Im Haus der Insel Oma Alda Halldorsdottir
Bei meinem Besuch in dem kleinen Inselmuseum habe ich mich lange mit dem Museumswärter unterhalten. Ich war Besucher Nummer 3 an dem Tag, es war nix los und irgendwann meinte er: willst du noch das Haus der Insel Oma sehen ?
Eine etwas versteckte Zeitkapsel auf Hirsey und selten öffentlich zugänglich, nur im Rahmen einer Führung. Aber von Anfang an ! Alda Halldorsdottir wurde 1913 geboren und hat praktisch ihr ganzes Leben auf der Insel Hrisey verbracht. Sie war sowohl sehr tierlieb als auch kinderlieb. Vor ihrem Haus steht noch ein Gewächshaus für Rosen, die sie gern an Spaziergänger verschenkt hat. Im Jahr 1998 ist sie im Alter von 85 Jahren gestorben, woraufhin ihr Haus in genau dem Zustand konserviert wurde, in dem sie es zurück gelassen hat.
Seit rund 25 Jahren wurde nichts verändert, alles nur etwas in Schuss gehalten. Die Wohnung ist daher ein Schnappschuss einer Grossmutter Wohnung aus der Mitte der Gesellschaft Islands, um die Jahrtausendwende herum.
Vieles aus dieser Wohnung findet man derzeit noch in Wohnungen von älteren Menschen. Aber manches wie den Küchenherd aus den 60er Jahren gibt es nur noch im Museum. Daher entsteht hier in Hrisey ein ebensolches Museum – eher eine Zeitkapsel – die in den nächsten Jahren einen immer spannender werdenden Einblick in die Zeit um 1970 – 2000 herum gewähren wird. In dem einfach alles so erhalten bleibt, wie es im Jahr 1998 verlassen wurde.
In 100 Jahren könnte dieses Haus eine richtige Attraktion sein. Die Bedingungen dazu könnten auf einer abgeschieden liegenden Insel wie dieser nicht besser sein.
Nützliche Links als Ergänzung zum Artikel
Webseite der Insel Hrisey: www.hrisey.is
Fahrplan der Fähre: www.hrisey.is/en/ferry-schedule
Nein, nicht die Sandalen fotografieren bitte!!
Zu spät … aber ist ganz praktisch, so wird man sofort als Deutscher erkannt 🙂