Unter Dampf in Island & Zeit der Alaska Lupinen

Die meisten Bilder aus diesem Beitrag sind in der Umgebung von Hveragerdi in Island entstanden. Dort zischt und dampft es an jeder Ecke. Hveragerdi liegt in einem Hochtemperaturgebiet. Die Gegend ist vor allem durch geothermal beheizte Gewächshäuser geprägt, die gelb beleuchtet vor sich hin schimmern.

Im Hengil Gebirge ist so viel Hitze vorhanden, dass es für zwei warme Bäche reicht. Um Hveragerdi herum sitzt man daher nicht nur in warmen Quellen, sondern sogar in warmen Flüssen. Es würde unvorstellbar viel Energie kosten, einen ganzen Bach elektrisch (oder wie auch immer) zu erwärmen. In Island passiert das einfach so, Tag & Nacht, nebenher.

Weisse Dampfwolken steigen in grüner Landschaft um Hveragerdi herum auf
Ein typisches Hveragerdi Bild. Zischend steigen Dampfwolken in den Himmel auf.
Gelb leuchtendes Gewächshaus in Hveragerdi
In den Tag und Nacht leuchtenden Gewächshäuser helfen spezielle Glühbirnen etwas nach, um im Winterhalbjahr für mehr sonnenähnliches Licht zu sorgen. Im Tal schimmert es dann überall orange golden, wenn die Dunkelheit hereinbricht.
Geysir Island mit Touristen
Schnappschuss vom kleineren der beiden Geysire. Wo eine Fontäne aus Dampf und Wasser für ein Spektakel sorgt.
Natürliche, kochende heisse Quelle am  Ufer vom Laugavatn See
Am Ufer vom Laugavatn, direkt neben Fontana Schwimmbad fotografiert. Aus der Erde strömt kochend heisses Wasser. Das mit fotografierte Thermometer zeigt 96°C an.

Tatsächlich ist das Wasser am Ufer leicht erwärmt. Wenn man sich im nahe gelegenen Fontana Schwimmbad nach der Sauna etwas abkühlen möchte – springt man nicht in völlig eiskaltes Wasser.

Vier Stücke in der heissen Erde von Island gebackenes Brot mit Butter und Pesto bestrichen
Im Schwimmbad gibt es Brot, was in der Erde gebacken wurde. Das darf man dort auch selber machen, muss dazu allerdings etwas Geduld mitbringen. Der Teig braucht bei 120 Grad einen Tag, um durchzubacken.
Hochend heisse Quelle in der in einem Becher eine Portion Tee zubereitet wird. Ein Thermometer zeigt 95,7 Grad an.
Schneller geht Tee kochen in der heissen Quelle am See.

Eine weitere Option wäre es, sich dort ein paar militärische Notrationen warm zu machen. Ich bin ein ziemlicher Fan dieser Notverpflegungen und hab darüber wiederholt geschrieben. Die schmecken gar nicht mal so schlecht. Insbesondere die britischen Rationen (Artikel) und die Deutschen EPA (Artikel) würden sich in Island anbieten, da sie sehr reichhaltig sind, gut schmecken – jedoch keinen Kocher dabei haben.

Zwei Touristen betrachten die dampfende Quelle Gunnuhver in Island
Ein komplett anderes Kaliber ist dann der Gunnuhver, ganz im Südwesten der Insel. Ein spannendes Hochtemperaturgebiet, voll mit Fumarolen und Schlammvulkanen.
Im Dampf gehülltes Svartsengi Kraftwerk in Island, im Sonnenschein
Ein im Moment seltenes Foto vom Svartsengi Kraftwerk, in Dampf gehüllt. Das Gebiet ist wegen dem Vulkanausbruch immer noch weiträumig abgesperrt. Das Kraftwerk produziert Strom, versorgt Haushalte mit heissem Wasser und speist die Blaue Lagune.

Vulkanismus: für die Menschen der Reykanjes Halbinsel Segen und Fluch zugleich.

Blühende gelbe Narzissen in Island
Rund um Hveragerdi herum ist es statistisch gesehen wärmer und sonniger als im Rest der Insel. Früh blühende Narzissen, unter Dampf.
Blau blühende Alaska Lupinen vor einem weissen Leuchtturm
In Juni erwacht aber auch der Rest der Insel endgültig aus seinem Winterschlaf. Blau blühende Alaska Lupinen prägen dann die Landschaft.

Diese eigentlich zur Stickstoffanreicherung eingeführte Pflanze zählen nicht zur ursprünglichen Vegetation in Island.

Jede einzelne blaue Lupine in Island wächst nur deshalb dort, weil Professor und Forstdirektor Hakon Bjarnason (1907 – 1989) während des zweiten Weltkriegs auf die Idee kam, robuste Pflanzen aus Alaska zur Bodenverbesserung in Island einzuführen. Darunter neben der Alaska-Fichte auch die blaue Alaska Lupine „Lupinus Nootkatensis“ (Wikipedia), die für mich inzwischen ein Wahrzeichen Islands ist.

In Island färbt die Lupine in den Monaten Juli bis August die Landschaft blau. Im Laufe der Jahrzehnte ist die Alaska Lupine aus gewildert und wächst inzwischen auf der gesamten Insel.

Blaue Alaska Lupine Island

4 Kommentare

  1. Where you made a cup of tea by Laugarvatn Fontana, we boiled eggs! I will try making tea next time we visit there 🙂 . I am really enjoying reading all of your web pages!

  2. Moin,

    In Fridheimar kann man die Tomatenfarmen besichtigen, und beliebig viel Tomatenprodukte mit frischem Brot essen… ohhh war ich danach überfuttert….

    Schöne Grüße,
    Carsten

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