Ich bin Richtung Finnland unterwegs, mein Weg führt mich durch Polen. Wohin ist eigentlich „der Ostblock“ verschwunden ? Polen ist ein durch und durch modernes Land geworden. Es gibt LIDL, Tschibo, Rossmann, McDonalds, unzählige Restaurants, Mülltrennung … und im Gegensatz zu meiner Heimatstadt Hannover Radwege neben den Strassen. Mein Handy bucht sich ins 5G Netz ein. Überall fahren moderne Autos aus Japan, den USA oder Europa herum. Am Wegesrand stehen eRoller zum ausleihen, die S-Bahn hat USB Ladebuchsen & kostenloses WLAN. Danzig ist eine grüne Metropole mit sauberer Luft.
Abends sitzen die Menschen zufrieden in Strandbars und schauen aufs Meer.
Folglich hab ich (aus meiner subjektiven Sicht) nur wenige und nicht besonders interessante Bilder gemacht. In Polen sehen die Städte & Einkaufszentren inzwischen so aus wie bei uns: moderner westlicher Standard.
Polen demonstriert anschaulich, wie gut es den Menschen ohne Putin & Kommunismus gehen kann. Im Grossen & Ganzen wurde hier ein System des Wohlstands etabliert, was gut für alle ist.
Unterwegs an der Ostsee Küste & in Danzig
Wenig Fotos diesmal, aber trotzdem kann ich eine spannende Geschichte erzählen. Danzig hat nämlich drei interessante Museen. Diese beantworten eindrucksvoll meine Eingangs aufgeworfene Frage, was eigentlich aus dem Ostblock geworden ist.
Das Museum des zweiten Weltkriegs, Danzig
Das 2. Weltkrieg Museum in Danzig veranschaulicht die historische Geschichte Polens bis 1945. Polen wurde zunächst zwischen den Preussen und Österreich aufgeteilt. Später haben sich Hitler und Stalin das Land Polen brüderlich geteilt wie ein Stück Kuchen.
Der Zweite Weltkrieg und die Nazi Zeit werden auch in Deutschland umfassend in Museen und Ausstellungen thematisiert. Vermutlich ist kein Verbrechen gründlicher erforscht und dokumentiert worden. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, ermüdend ist das Museum nämlich nicht.
Das Museum zeigt das Leben der Menschen vor dem Ausbruch des Krieges in Alltagssituationen wie einer rekonstruierten Ladenzeile Warschaus oder mit typischen Gebrauchsgegenständen. Aber auch das Leben nach der Zerstörung durch den Krieg. Sogar zwei komplette Panzer sind in der Ausstellung zu sehen. Nach 1945 war Polen dann sowjetisch, mit Planwirtschaft, Repression und ständigem Mangel.
Insgesamt ist die Ausstellung sehenswert, aber nicht unumstritten. Denn natürlich kommen Verbrechen der Polen selbst nicht vor. Dafür nimmt zum Beispiel das Massaker von Katyn breiten Raum ein: die Ermordung von über 4400 Funktionsträgern der polnischen Gesellschaft durch die Sowjets war bis zur Wende ein Tabu in Polen.
Und ein nationales Trauma. In diesem Teil der Ausstellung habe ich die anwesenden Polen schweigend, bedrückt, geradezu verbittert über die jahrelangen Lügen der kommunistischen Propaganda erlebt. Niemand sprach ein Wort. Katyn, ein nationales Symbol des Leidens, der Geschichtsfälschung und der Unterdrückung Polens unter sowjetischer Knechtschaft.
Webseite des Museums: muzeum1939.pl
Wikipedia Eintrag: de.wikipedia.org/wiki/Muzeum_II_Wojny
Lage vom Museum: Google Maps
Kontroverse um das Museum, Archiv Deutschlandfunk: www.deutschlandfunk.de/das-museum-des-zweiten-weltkriegs-in-danzig-100.html
Das Solidarnosc Museum – Danzig
Muss man gesehen haben, wenn man Danzig besucht ! Die Danziger Lenin Werft war Ausgangspunkt für die Gründung einer unabhängigen, selbst verwalteten und nicht von den Kommunisten kontrollierten Gewerkschaft. Und damit logistische Basis für Streiks und letztendlich die Wende in Ländern wie Ungarn, Rumänien, der Tschechoslowakei – und 1989 Ostdeutschland. Mit gewaltlosen Streiks für Freiheit, Selbstbestimmung und bessere Lebensbedingungen.
Die Solidarnosc Ausstellung auf dem Gelände der ehemaligen Werft ist multimedial auf dem letzten Stand der Technik. Es gibt einen Audioguide auf Deutsch, der einen interaktiv durch das Museum führt – aber auch Zeit und Raum für eigene Entdeckungen oder Pausen lässt. Die Fotos, Collagen und Filme sind packend und lassen die jüngste Geschichte Polens plastisch wieder auferstehen.
Das Museum beleuchtet Propaganda und Lebenswirklichkeit der Polen vor 30 Jahren und zeigte den Weg, den Polen in jüngster Zeit eingeschlagen hat. Stationen sind: ersten Streiks 1980, die Gründung der freien Gewerkschaft, Verbot durch die Militärs & Kriegsrecht 1981 – bis hin zum Zusammenbruch vom Regime und den ersten freien, demokratischen Wahlen 1989.
Das alles ist packend erzählt und lebendig inszeniert.
Wikipedia Eintrag zum Museum: de.wikipedia.org/wiki/Europäisches_Zentrum_der_Solidarnosc
Webseite vom Museum: ecs.gda.pl
Lage vom Museum: Google Maps
Museum der Emigration in Gdynia, oberhalb von Danzig. Das Museum der Auswanderung
Auswanderung hat in Polen eine Jahrhunderte lange Tradition. Das Museum erzählt die Geschichte von einer kleinen Familie, die nach Amerika auswandert. Perspektivlos, verarmt und ohne Zukunft verkauft die (fiktive) Familie den wenigen Besitz macht sich mit dem Zug auf nach Bremerhaven. Von dort geht es mit einem Auswanderschiff weiter nach New York und später nach Chicago.
Hat die Auswanderung den Menschen zu besseren Lebensverhältnissen verholfen ? Das Museum beantwortet diese Frage mit ja. Viele Polen fanden in Amerika die sprichwörtlichen unbegrenzten Möglichkeiten vor. Vor allem für gut ausgebildete, motivierte und leistungsbereite Polen. Die historischen Lebensbedingungen im Polen um 1900 herum werden anschaulich erklärt. Während man der Geschichte der kleinen Familie durch das Museum folgt erlebt der Besucher die unterschiedlichen Stationen auf der Auswanderung.
Das Bahnabteil, das Auswanderschiff Lahn der Norddeutschen Lloyd, die Musterung auf Ellis Island in New York und die neue Heimat in Chicago werden anschaulich gezeigt. Und auch, was die ausgewanderten Polen erlebt haben, im guten wie im schlechten.
Wikipedia Eintrag zum Museum: de.wikipedia.org/wiki/Emigrationsmuseum_Gdynia
Webseite vom Museum: www.polska1.pl/en/home
Lage vom Museum: Google Maps
Ein deutsches Gegenstück ist das Auswanderhaus im Bremerhaven, ebenfalls ein sehr sehenswertes Museum.
Reisebesonderheiten in Polen, unterwegs mit dem LKW
Das wichtigste zu erst: die Autobahnen unterliegen der LKW Maut, eine Karte für schwere Fahrzeuge ist hier:
etoll.gov.pl/de/schwere/routenrechner/strassennetz
Die A2 und die A4 ist auch für PKW mautpflichtig. Wie bei meinem ersten Besuch in Polen (damals gab es noch die inzwischen obsolete Viatoll Box) bin ich mit dem Maut System nicht zurecht gekommen. Erneut !
Die eToll App hat (bei mir) nicht funktioniert und ich hab niemanden gefunden, der sich mit dem Thema LKW Maut auskennt. Supportanfragen wurden auf polnisch nur dahingehend beantwortet, dass ein Ticket angelegt wurde.
Ich hab daraufhin die Autobahnen gemieden, was entlang der Ostseeküste kein Problem ist.
Sicherheit / Kriminalität in Polen
Interessanterweise ist Polen immer nur ein Auswanderungsland, jedoch nie ein Einwanderungsland gewesen. Polen ist konservativ Katholisch, erteilt der Zuwanderung (Asylantentum) zum Beispiel aus Nordafrika eine strikte Absage und vermeidet damit einen ganzen Haufen Probleme. Moslems sind in Polen im Strassenbild nicht vorhanden und während Deutschland 1200 Moscheen duldet kommt Polen auf gerade einmal 3. Unter dem Mantel der Religionsfreiheit dulden wir dagegen die Radikalisierung von Moslems.
Hoffen wir für Polen, dass alles so bleibt wie es ist ! Polen hat sich für das kleinere Übel „katholische Kirche + Papst“ entschieden und fährt gut damit.
Bei uns in Deutschland sind dagegen ungebildete Moslems, die mit einem Messer auf ihre Mitmenschen losgehen inzwischen nichts besonderes mehr.
Das nimmt man einfach so hin und nach einer Woche ist es wieder aus dem Medien verschwunden, bis zu den nächsten abgestochenen Kindern oder Joggerinnen. Und dem nächsten Aufschrei. Ein Problem, was Polen definitiv nicht hat. Kaum kriminelle Ausländer und Gold raubende Moslem Clans, die man gar nicht mehr los wird: ich hab Polen als extrem sicheres, offenes und herzliches Reiseland kennen gelernt.
In Hannover sind mir inzwischen ein eBike, zwei normale Fahrräder und ein eRoller geklaut worden. Dort hat der Hauptbahnhof eine Alkoholiker und Drogen Scene. An der Ihme verkaufen die Schwarzen am helllichten Tag Drogen. Geduldet vom rot-grün versifften Politik Establishment in meiner Heimatstadt mit installiertem Bürgermeister (Migrationshintergrund) aus Goslar. Der für seine „grüne Vision“ der Stadt gesunde Bäume fällen lässt, für Fahrradwege.
In Polen hab ich die Kabine Nachts nie abgeschlossen, sondern lediglich die Leiter eingezogen.
Polen ist subjektiv deutlich sicherer als Deutschland. Das belegen allerdings auch die nackten Zahlen. Danzig liegt 5 Punkte unter Helsinki / Finnland, was echt krass ist.
Quelle: https://de.numbeo.com/kriminalität/aktuelle-rankings-nach-region
Update 25.06.2023: Inzwischen gibt es Anstrengungen, den Raschplatz hinter dem Bahnhof in Hannover wieder „begehbar“ zu machen. Das dort ansässige Amtsgericht Hannover (!) hat sich hinter Absperrungen verbarrikadiert, damit die Scene beim Eingang nicht länger Drogen handelt und konsumiert. Ein Bericht vom NDR über den angestrebten Wandel ist hier:
Update 26.06.2023: 40% mehr Clankriminalität in Hannover Niedersachsen erfasst
Das Eritrea „Festival“ von eingewanderten „Kultur Bereicherern“ mit dutzenden verletzten Polizisten:
www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/eritrea-festival-giessen-100.html
So, das sind alles Links zu ganz normalen Nachrichtenseiten. Und so ist auch meine Wahrnehmung als politisch nicht irgend wie eingefärbter Bürger.
Kreditkartenzahlung:
In Supermärkten und an der Tankstelle überall möglich, darüber hinaus in den meisten Restaurants. Da an den Tankstellen erst getankt und dann bezahlt wird sind (im Gegensatz zu Skandinavien) Prepaid Kreditkarten kein Problem.
Wichtig: fast alle Terminals fragen nach, ob man in Euro oder PLN bezahlen möchte. Dabei immer Zloti PLN / ZL wählen, weil dann die eigene Bank einen fairen Umtauschkurs und (selten) Gebühren festlegt. Tun man dies nicht werden zwischen 9% und 15% Gebühren fällig: die reinste Abzocke.
Vermutlich wählen viele Kunden aus Europa in der Hektik an der Kasse Euro und zahlen damit drauf.
Fazit Polen: der Ostblock ist nur noch im Museum zu finden.
Polen scheint ja eine Reise wert zu sein – wobei Freunde von mir nach 1x polnischer Autobahn jetzt immer die Fähre gen Baltikum nehmen… glaub Strassenzustand war nicht so doll… da hast du vielleicht nichts verpasst und Maut gespart.
„Geduldet vom rot-grün versifften Politik Establishment ….“ – so hart bzw. polemisch würde ich nicht urteilen, auch wenn ich die Probleme ähnlich sehe. Ist viel Zeitgeist, Gutmenschentum, der Zusammenhang von Arbeit & Einkommen fehlt Vielen (‚das Amt zahlt‘, oder ‚Sondervermögen‘) . Dreht aber langsam aber sicher, die Probleme werden deutlicher.
Ja ich weiss, etwas polemisch das ganze. Sorry deswegen. Ich schreib halt, was mir gerade durch den Kopf geht und stelle es online. Im eigenen Blog zensiert dich ja keiner und auf Clicks, Werbeeinnahmen und Zielgruppen bin ich nicht angewiesen.
Wenn du in Hannover wohnen würdest – wüsstest du, dass ich recht hab. 2030 haben wir 2 Grad mehr in Deutschland. Wir werden dann in den Städten bis zu 50 Tage im Jahr Temperaturen bis 40 Grad haben, weil die Häuser die Hitze speichern. Was macht der Grüne Bürgermeister in Hannover ? Lässt Bäume fällen für seine Fahrrad Vision. Dabei sorgen Bäume durch Verdunstung für Kühle, spenden Schatten und erzeugen Sauerstoff, auf den Menschen angewiesen sind. Bei mir kommt jedes Jahr das Ordnungsamt und fotografiert meinen Garten, um mir dann ein Foto zuzuschicken und die „Verkrautung des Gehstegs“ zu bemängeln. Wir schneiden jedoch erst im Herbst alles zurück, wenn die Blumen verblüht sind, von denen sich die wilden Bienen meines Nachbars ernähren. Bäume fällen, Bürger einschüchtern und zwanghaft alles zurecht stutzen: ich hab allen Grund diese Leute z.B. als Ökonazies zu bezeichnen.
Ich bin inzwischen nicht mehr besonders gern in Hannover.
Der nächste Blogbeitrag ist über Polen / Masuren: ich verspreche schon Mal, dass der nicht polemisch wird. LG Chris